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Amplifon 2024: Solides Wachstum trotz Herausforderungen in Europa

Der Hörgeräteanbieter Amplifon zeigt im Jahr 2024 eine positive Geschäftsentwicklung. Das Unternehmen konnte seine Umsätze und seine Rentabilität steigern, während die globale Expansion weiter voranschreitet. Insbesondere durch gezielte Akquisitionen in strategisch wichtigen Märkten, stärkt Amplifon aktuell seine Position. Mittlerweile gehören zum Unternehmen nach eigenen Angaben über 10.000 Filialen weltweit.

Amplifon 2024 Solides Wachstum trotz Herausforderungen in Europa
Das Amplifon-Headquarter in Mailand.

Starker Umsatzanstieg trotz Marktschwäche in Europa

Amplifon verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 einen Umsatz von 1,75 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 8 % bei konstanten Wechselkursen entspricht. Der Anstieg wurde maßgeblich durch organisches Wachstum sowie den Beitrag von Akquisitionen erzielt. Allein im dritten Quartal stieg der Umsatz auf 567,6 Millionen Euro, was ebenfalls einem Anstieg von 8 % entspricht.

Insbesondere in den USA und Asien konnte Amplifon durch eine erfolgreiche Expansionsstrategie und Übernahmen punkten. In den USA trug das Miracle-Ear-Netzwerk, das nun fest in Amplifons Wachstumsstrategie verankert ist, wesentlich zum organischen Wachstum bei. Auch die Region Asien-Pazifik verzeichnete eine robuste Performance, insbesondere in China, wo das Unternehmen seine Marktposition mit über 500 Filialen deutlich ausbaute.

Europa hingegen zeigte Anzeichen einer Abschwächung, was auf eine nachlassende Marktdynamik in einigen Ländern, insbesondere in Deutschland, zurückzuführen ist. Dennoch konnten durch strategische Übernahmen in Frankreich und organisches Wachstum insgesamt 3,2 % Umsatzwachstum in der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) erzielt werden.

Rentabilität und Margen im Blick

Trotz des Wachstums auf der Umsatzseite stand Amplifon im Jahr 2024 vor einigen rentabilitätsbezogenen Herausforderungen. So fiel der wiederkehrende Nettogewinn im dritten Quartal auf 17,5 Millionen Euro, verglichen mit 23,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang lässt sich durch höhere Abschreibungen, die mit Amplifons aggressiver Expansionsstrategie und den damit verbundenen Investitionen in IT-Infrastruktur und Akquisitionen zusammenhängen, erklären. Zudem belasteten höhere Finanzaufwendungen das Ergebnis.

Das EBITDA auf wiederkehrender Basis stieg im dritten Quartal um 4,8 % auf 115 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr prognostiziert Amplifon eine EBITDA-Marge auf wiederkehrender Basis von etwa 24 %, was im Einklang mit den Erwartungen liegt. Im Vorjahr betrug diese Marge 24,3 %. Amplifon bleibt somit auch 2024 rentabel, obwohl sich die Gewinnsteigerungen leicht abgeschwächt haben.

Herausforderungen durch gestiegene Kosten

Trotz des positiven Umsatzwachstums war das Nettoergebnis von 104,2 Millionen Euro für die ersten neun Monate des Jahres unter den Erwartungen der Analysten von Intesa Sanpaolo, die 110,5 Millionen Euro prognostiziert hatten. Die leicht unter den Erwartungen liegende Gewinnentwicklung ist auf die gestiegenen Kosten für Übernahmen und die Expansion des Netzwerks sowie höhere Finanzaufwendungen zurückzuführen.

Parallel dazu stieg der Nettofinanzverschuldungsgrad auf 1,068 Milliarden Euro, verglichen mit 852 Millionen Euro im Vorjahr. Amplifon hat jedoch klargestellt, dass dieser Anstieg der Schulden auf die strategischen Investitionen in das globale Netzwerk sowie die Integration neuer Akquisitionen zurückzuführen ist, die langfristig zur Stärkung der Marktposition beitragen sollen.

Ausblick und Wachstumsstrategie

Amplifon bleibt für das vierte Quartal 2024 optimistisch und erwartet eine allmähliche Erholung des europäischen Marktes sowie ein weiterhin solides Wachstum in den USA. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum im „hohen einstelligen Bereich“, unterstützt durch Akquisitionen, die mindestens 3 % zum Gesamtwachstum beitragen sollen.

Amplifon setzt weiterhin auf seine Strategie der Bolt-on-Akquisitionen, durch die kleinere Unternehmen aufgekauft und in das bestehende Netzwerk integriert werden. Diese Übernahmen trugen im dritten Quartal 2024 bereits 4,1 % zum Umsatzwachstum bei. Das organische Wachstum von 3,9 % zeigt, dass Amplifon über dem Marktdurchschnitt liegt und seine Position in einem hart umkämpften Markt behaupten kann.

Amplifon bleibt trotz der Herausforderungen im europäischen Markt auf Kurs. Die globale Expansion, insbesondere in den USA und Asien, treibt das Wachstum voran. Auch wenn die Rentabilität unter den Erwartungen lag, weist das Unternehmen mit seiner gezielten Akquisitionsstrategie und Lösungen im Netzwerk und der IT-Infrastruktur darauf hin, dass es bestens für eine profitable Zukunft aufgestellt sei.

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