Über 9 Millionen Menschen in Deutschland geben an, von einer Hörminderung betroffen zu sein – Tendenz steigend. Die jetzt veröffentlichte EuroTrak Hörstudie 2025 zeigt: Immer mehr dieser Menschen nutzen Hörsysteme – und berichten von positiven Auswirkungen auf nahezu alle Lebensbereiche.

Alle Jahre wieder – zuletzt 2022 – wird die EuroTrak Hörstudie samt aktualisierter Erkenntnisse vorgestellt. Nun war es wieder so weit: Die repräsentative Studie wurde erneut im Auftrag der Europäischen Vereinigung der Hörsystemehersteller (EHIMA) sowie des Bundesverbandes der Hörsysteme-Industrie (BVHI) durchgeführt und beleuchtet das Hörverhalten, die Versorgungssituation und das Bewusstsein rund ums Thema Hören in Deutschland.
Hörsysteme auf dem Vormarsch – aber Versorgungslücken bleiben
Während 2022 noch 41 % der Betroffenen ein Hörsystem trugen, liegt der Anteil drei Jahre später bereits bei 47 %. Gleichzeitig zeigt sich aber auch: Rund ein Drittel der Betroffenen hat noch nie einen Hörtest gemacht. Und 64 % der unversorgten Personen mit Hörverlust wissen nicht, dass die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel die Kosten für Hörgeräte übernehmen – ein klares Signal für mehr Aufklärungsbedarf.
Frühzeitig hören – langfristig profitieren
Insbesondere bei altersbedingtem Hörverlust, der ab dem 50. Lebensjahr schleichend einsetzen kann, empfehlen Experten regelmäßige Hörtests. Prof. Dr. Jan Löhler, Präsident des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte (BVHNO), spricht sich für ein kassenfinanziertes Hörscreening ab 50 aus: „Eine frühzeitige Diagnose kann Folgeerkrankungen vorbeugen und die Grundlage für eine erfolgreiche Versorgung schaffen.“
EuroTrak 2025: Positive Effekte in Alltag, Beruf und sozialem Umfeld
Die Zahlen der Studie sprechen eine klare Sprache:
- 97 % der Hörsystem-Nutzer berichten von verbesserter Lebensqualität
- 64 % bedauern, sich nicht früher versorgt zu haben
- 62 % erleben eine Steigerung ihrer sozialen Teilhabe
- 54 % berichten von gestärktem Selbstvertrauen
Auch im Berufsleben machen sich die positiven Effekte bemerkbar. 96 % der berufstätigen Hörgeräteträger geben an, dass ihre Systeme ihnen im Job helfen. 55 % glauben sogar, dadurch länger im Arbeitsleben bleiben zu können.
Mehr Sicherheit im Verkehr und im Alltag durch Hörsysteme
Ein weiteres Ergebnis ist naheliegend, wurde nun jedoch erstmals erhoben: 75 % der Befragten fühlen sich durch ihre Hörsysteme im Straßenverkehr sicherer – beim Autofahren, Radfahren oder in städtischen Umgebungen. Die verbesserte akustische Wahrnehmung wird als ein entscheidender Vorteil für die eigene Mobilität und das Sicherheitsgefühl erlebt.
EuroTrak 2025 legt nahe: Aufklärung und frühzeitige Versorgung sind entscheidend
Die EuroTrak Hörstudie 2025 verdeutlicht den hohen Nutzen moderner Hörsysteme – nicht nur für das Hörvermögen, sondern für Gesundheit, soziale Teilhabe und Lebensqualität insgesamt. Gleichzeitig zeigt sie, dass weiterhin großer Informationsbedarf besteht – insbesondere bei unversorgten Betroffenen. Für die Hörakustik-Branche ergibt sich daraus eine klare Chance, durch Beratung, Aufklärung und niedrigschwellige Angebote zur Verbesserung der Hörversorgung beizutragen. In den kommenden Wochen werden wir die Erkenntnisse der neuen Hörstudie genauer beleuchten – bleiben Sie gespannt!
Weitere Infos: www.initiative-hoergesundheit.de