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Welttag des Hörens 2025: „Mehr verstehen, mehr erleben“

Jährlich am 3. März rückt der Welttag des Hörens die Bedeutung der Hörgesundheit in den Fokus. Initiiert von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und in Deutschland vom Bundesverband der Hörsysteme-Industrie organisiert, verfolgt der Aktionstag das Ziel, Bewusstsein für die Prävention und Versorgung von Hörminderungen zu schaffen. Die Veranstaltung wird von Fachleuten aus den Bereichen HNO-Medizin, Akustik, Rehabilitation und Gesundheitsversorgung unterstützt.

Welttag des Hörens 2025 - Mehr verstehen, mehr erleben
Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist Schirmherr des diesjährigen Welttags des Hörens.
Bild: https://welttag-des-hoerens.de/

Globales und regionales Motto

Die WHO stellt den Welttag des Hörens 2025 unter das Motto: “Changing mindsets: empower yourself to make ear and hearing care a reality for all!”. Damit appelliert die Organisation an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen, sich aktiv um seine Hörgesundheit zu kümmern. In Deutschland, Österreich und der Schweiz steht der Tag unter dem Motto “Mehr verstehen, mehr erleben”. Dies unterstreicht, dass Hören nicht nur die Wahrnehmung von Schall bedeutet, sondern eine zentrale Rolle für Kommunikation, soziale Teilhabe und Lebensqualität spielt.

Gesellschaftliche und gesundheitliche Relevanz

Hören ist essenziell für den Alltag und die berufliche Teilhabe. Der WHO-“World Report on Hearing” weist darauf hin, dass unbehandelter Hörverlust negative Auswirkungen auf die Sprachentwicklung, psychische Gesundheit und wirtschaftliche Selbstständigkeit haben kann. Studien zeigen zudem einen Zusammenhang zwischen unversorgtem Hörverlust und kognitivem Abbau. Betroffene neigen dazu, Telefonate und Gespräche zu meiden, insbesondere in größeren Gruppen, was das Risiko sozialer Isolation erhöht.

Laut der aktuellen EuroTrak Germany-Studie berichten 96 % der Hörgeräteträger von einer gesteigerten Lebensqualität durch ihre Versorgung. Dennoch bedauern etwa 60 % von ihnen, dass sie eine Versorgung lange hinausgezögert haben. Der Welttag des Hörens macht darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, rechtzeitig Vorsorge zu treffen und sich bei Bedarf mit Hörsystemen versorgen zu lassen.

Forderung nach gesetzlicher Vorsorgeuntersuchung

Ab dem 50. Lebensjahr beginnt häufig eine altersbedingte Schwerhörigkeit, die oft lange unbemerkt bleibt. Dies kann zu Unsicherheiten im Straßenverkehr, Problemen bei Gesprächen und insgesamt zu einem Rückgang der Lebensqualität führen. Eine zentrale Forderung des Welttags des Hörens ist daher, eine regelmäßige Höruntersuchung als Vorsorgeleistung für gesetzlich Krankenversicherte ab 50 Jahren einzuführen. Damit sollen Hörverluste frühzeitig erkannt und behandelt werden, um Folgeerkrankungen und soziale Isolation zu vermeiden.

Beteiligung und Schirmherrschaft

Zum Gelingen des Welttags in Deutschland, Österreich und der Schweiz tragen zahlreiche Akteure bei, darunter HNO-Ärzte, Hörakustiker, Unternehmen, Kultureinrichtungen und Vereine. Die Schirmherrschaft des deutschen Bundesgesundheitsministers Prof. Dr. Karl Lauterbach unterstreicht die Bedeutung des Aktionstags. Er betont: “Wer weniger hört, meidet zunehmend Gespräche. Viele ziehen sich deshalb aus dem sozialen Leben zurück. Eine Hörminderung kann weitreichende Konsequenzen haben: Von alltäglichen Gefahren im Straßenverkehr bis zu langfristig erhöhten Risiken für Einsamkeit und dem Abbau kognitiver Leistungsfähigkeit.”

Auch die WHO weist auf globale Risiken hin. Dr. Shelly Chadha, verantwortlich für das Programm zur Prävention von Taubheit und Hörverlust, erklärt: “Die Zahl der Menschen, die mit Hörverlust leben und davon bedroht sind, nimmt weltweit zu. Zahlreiche Ursachen, die zu Hörverlust führen, können verhindert werden. Lärmexposition ist eine der häufigsten vermeidbaren Ursachen.”

Der Welttag des Hörens 2025 setzt ein Zeichen für den Schutz und die Förderung der Hörgesundheit. Ziel ist es, Menschen zu sensibilisieren, ihr Gehör vor Lärm zu schützen, regelmäßig untersuchen zu lassen und im Bedarfsfall rechtzeitig eine Versorgung in Anspruch zu nehmen. Durch die Einbindung von Experten und Organisationen trägt der Aktionstag dazu bei, dass mehr Menschen ein gesundes Gehör bewahren und dadurch ihre Lebensqualität erhalten können.

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