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Rückblick auf das Hearing4all International Symposium 2024

Im Rahmen des internationalen Symposiums des Exzellenzclusters Hearing4all versammeln sich regelmäßig über hundert Expertinnen und Experten der Hörforschung im Medical Park Hannover – so auch vom 7. bis 8. November 2024. Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, der Medizinischen Hochschule Hannover, der Leibniz Universität Hannover und der Partnereinrichtungen im Cluster referierten internationale Gäste zu vielfältigen Themen.

Rückblick auf das Hearing4all International Symposium 2024
Bild: Hearing4all

Internationales Hearin4all-Symposium bringt Experten zusammen

Das Symposium findet jährlich wechselnd in Oldenburg und Hannover statt – zwei profilierte Standorte der Hörforschung in Niedersachsen, die seit 2012 im Exzellenzcluster ihre Kompetenzen bündeln und erhebliche Synergien entfalten: Durch das Zusammenspiel universitärer Grundlagenforschung, praxisnaher Produktentwicklung und klinischer Anwendung konnten wegweisende Erkenntnisse erzielt und innovative Lösungen entwickelt werden, von denen einige bereits ihren Weg bis in den Markt gefunden haben.

Auch 2024 bot das Hearing4all International Symposium eine besondere Gelegenheit des standort- und disziplinübergreifenden fachlichen Austauschs. Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen wurden vorgestellt und diskutiert mit dem Ziel, die Spitzenforschung gemeinsam voranzutreiben.

Internationale Gäste präsentieren wegweisende Erkenntnisse

Zu den internationalen Gästen zählte zum Beispiel Susan Nittrouer (University of Florida). Ihr Vortrag behandelte die Auswirkungen von angeborenem oder temporärem Hörverlust auf die Sprachentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern. Dabei ging es auch um die Bedeutung frühzeitiger Intervention für den Schutz von Hör- und Sprachfähigkeiten.

Hubert Löwenheim (Universitätsklinikum Tübingen) thematisierte in seinem Vortrag neue Therapieansätze bei genetisch bedingten Hörbeeinträchtigungen. Im Fokus standen Mutationen des Gens Otoferlin, das von entscheidender Bedeutung für die Signalübertragung im auditorischen System ist. Aktuelle Studien zur Gentherapie von Hörstörungen erweisen sich als vielversprechend und zukunftsweisend.

Hearables als Schlüsseltechnologie für eHealth

Der Vortrag von Danilo Mandić (Imperial College London) widmete sich den Potenzialen von Hearables für die Forschung und Entwicklung von eHealth-Anwendungen. Mittels Sensoren am Hearable können zum Beispiel Puls, Sauerstoffsättigung und Hirnströme diskret, präzise und über längere Zeiträume gemessen werden.

Weitere Keynote-Impulse erhielt das Symposium von Torsten Dau (DTU Lyngby), Yulia Oganian (Universität Tübingen), Tanja Schultz (Universität Bremen), Cas Smith (Amsterdam UMC) und Stefan Stenfelt (Linköping University).

Den aktuellen Stand der Forschung im Exzellenzcluster präsentierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten und Partnereinrichtungen von Hearing4all. So etwa Andrea Hildebrandt (Universität Oldenburg), die das Oldenburg Hearing Health Repository vorstellte – ein gelungenes Beispiel für Open Science: Studiendaten von fast 600 Probandinnen und Probanden wurden in Zusammenarbeit mit dem Hörzentrum Oldenburg aufbereitet und auf dem Forschungsdatenrepositorium Zenodo veröffentlicht.

Verena Scheper (Medizinische Hochschule Hannover) berichtete von der Hochschul-Ausgründungsaktivität Bacta Implants, in deren Rahmen die Entwicklung eines Rundfensternischen-Implantats vorangetrieben wird. Das innovative Implantat wird im 3D-Druck individuell hergestellt und ermöglicht über die lokale Freisetzung von Wirkstoffen eine Behandlung von Hörstörungen direkt im Innenohr.

Hearing4all strebt weitere Förderperiode an

Diese und weitere Highlight-Talks bildeten zusammen mit den Keynote-Vorträgen und Poster-Sessions ein vielfältiges Programm, in dem die Potenziale der interdisziplinären Hörforschung und der Wert des internationalen wissenschaftlichen Austauschs zum Tragen kamen.

In diesem Sinne strebt der Exzellenzcluster Hearing4all auch in Zukunft eine führende Rolle an: Der Forschungsverbund hat sich im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder um eine weitere Förderperiode ab 2026 beworben.

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