Ein Jahr nach Genesis AI bringt Starkey bereits die nächste Produktfamilie ins Rennen: Edge AI. Und die soll die ohnehin schon hochgelobte Performance noch einmal verbessern. 30 Prozent präziser, 6 dB zusätzliche Reduktion bei geringem Geräuschpegel, eine präzise Klassifizierung von Stimmengewirr, bis zu 13 dB mehr SNR in lauter Umgebung und ein klares, rauscharmes Signal verspricht Edge AI. Wir haben die Roadshow in München genutzt, um uns ein paar Hörakustiker-Meinungen abzuholen.
Ausgebuchte Starkey-Roadshow in München Schwabing
Mit 20 Teilnehmern war die Starkey-Roadshow im elaya Hotel in München Schwabing restlos ausgebucht. Das Team rund um Gebietsverkaufsleiter Süd Wolfgang Kolb nutzte dies, um einmal umfangreich über die neue Edge AI-Produktfamilie zu informieren – und über weitere Neuigkeiten rund um den Launch. Aufbauend auf dem Neuro Processor-Chip von Genesis AI, wurden für diese neue Generation nämlich einige Technologien verbessert und erweitert – mehr dazu in unserem ausführlichen Artikel.
Die Hörakustiker wiederum verschafften sich überwiegend einen ersten Gesamtüberblick. „Ich weiß noch gar nicht, was mich erwartet“, erzählte uns Bennie Seegers von Seegers Hörerlebnis in Neubiberg kurz bevor es losging. Auch Steffi Schmidt, Inhaberin von Hörgeräte Fuchs in Traunreut, hatte Edge AI noch nicht ausprobiert, lobte jedoch Genesis AI: „Ich habe quasi meine ganze Familie damit ausgestattet.“
Bisherige Erfahrungen mit Genesis AI
Genesis AI hinterließ nachhaltigen Eindruck unter den Hörakustikern, vor allem in Sachen Spontanakzeptanz: „Ich habe jemand sehr aktiven versorgt, begeisterter Tennisspieler, Polizist kurz vor dem Ruhestand – der war anfangs eher skeptisch. Aber mit Genesis AI ist er sofort klargenommen, wegen des ehrlichen Klangs“, so Steffi Schmidt. Dem pflichtet Bennie Seegers bei: „Das Kundenfeedback ist gut, auch die Spontanakzeptanz.“
Und auch Patricia Haas, Hörakustikmeisterin und Geschäftsführerin bei Hörbar Akustik Maier, sagte: „Die Spontanakzeptanz bei Genesis AI ist sehr gut, das Rauschen ist einfach weg. Diese Hörgerätegeneration war ein gewaltiger Unterschied zur vorherigen, vor allem, wenn viel los ist, der Raum stark hallt.“ Patricia Haas, die bereits erste Anpassungen mit den neuen Hörsystemen durchführte, fügte hinzu: „Aber beim Edge AI ist das nochmal besser.“
Edge AI: noch besser als Genesis AI?
An zwei Kunden hatte Patricia Haas das neue Edge AI bereits verkauft, beide zeigten sich begeistert. Auch Rebecca und Thomas Knippen von Knippen Hörakustik in Bamberg sprachen von ersten Erfahrungen mit Edge AI: „Das Klangbild ist noch viel natürlicher, noch näher am normalen Hören – das waren die Rückmeldungen.“ Das Ehepaar wollte es aber genau wissen: „Wir haben Edge AI und Genesis AI am Klangkopf verglichen, da konnte man den Unterschied ganz deutlich sehen.“
Was bei Genesis AI schon gelobt wurde, funktioniert bei Edge AI erstrecht – auch hier wieder die Stichworte Spontanakzeptanz und Gruppengespräche. „Ein Kunde hat kürzlich von einem anderen Hersteller auf Edge AI gewechselt, das war für ihn ein Riesenunterschied. Er ist immer beim Stammtisch und da kommt er super zurecht“, erzählte Rebecca Knippen.
Endlich guter Streaming-Klang dank Bluetooth LE Audio
Einen Vorteil in Sachen Komfort hob Gebietsverkaufsleiter Süd Wolfgang Kolb während seiner Präsentation gesondert hervor: „Edge AI ist Bluetooth LE Audio-kompatibel, mit allem, was dazugehört. Noch wichtiger als Features wie Auracast ist aber, dass dieses Bluetooth-Protokoll endlich für die Audioübertragung optimiert wurde.“ Rebecca und Thomas Knippen konnten das aus eigener Erfahrung bestätigen: „Beim Streaming hat sich einiges getan. Vorher war der Klang eher dünn, bei Edge AI ist er viel satter.“
Das mache sich auch bei Zubehör wie dem neuen TV-Streamer bemerkbar, der dank Auracast mit beliebig vielen kompatiblen Hörgeräten koppelbar ist – herstellerunabhängig. „Zusatzgeräte werden ohnehin immer beliebter“, erzählte Thomas Knippen. „Smartphones kommen immer mehr bei unseren Kunden an. Die junge Hörgeräte-Generation ist ja teilweise erst 50.“ Die zunehmende Offenheit bemerkte auch Bennie Seegers in seinem Hörakustik-Alltag: „Unsere jüngeren Kunden nutzen ihr Handy oft für Meetings. Aber auch auf die KI werden wir immer öfter angesprochen – das gefällt vielen Kunden, auch den älteren.“
Hier gehen ein wachsendes Interesse für Themen wie Konnektivität und stetig verbesserte Features Hand in Hand. Steffi Schmidt schmunzelte: „Ausgerechnet mein Vater, der eigentlich gar nicht handyaffin war, hat jetzt das Streamen für sich entdeckt. Da musste dann ein iPhone her.“ Hierfür mitverantwortlich ist womöglich auch das neue App-Design, das auch Rebecca Knippen hervorhob: „Die neugestaltete App, die ist jetzt viel übersichtlicher und intuitiver bedienbar. Wir finden auch den neuen Edge Modus gut, und dass der Kunde jetzt die Einstellung wählen kann, bei der er das beste Gefühl hat.“
Edge Modus und Sturzsensor: nützliche Features auf dem Vormarsch
Zum Edge Modus hatte Patricia Haas eine Anekdote parat: „Wir sind ein Optik-Akustik-Mischbetrieb und bei uns gibt es einen Schleifautomat, der hat schon eine gewisse Lautstärke. Ein Kunde von uns schaltet dann immer den Edge Modus ein, dann stört ihn der Lärm gar nicht mehr.“
Features wie der Sturzsensor spielen dagegen seltener eine Rolle – zumindest in ländlicheren Gebieten. „Es kommt immer ein bisschen darauf an, wer vor einem sitzt: Wenn ältere Menschen mit ihren Kindern kommen, finden sie den Sturzsensor immer super. Wenn die Menschen mit ihren Ehepartnern kommen, eher weniger.“ Rebecca Knippen erinnerte sich an bislang einen Kunden, der nach dem Sturzsensor gefragt hatte – das sei auf dem Land einfach schwieriger.
„Dabei finde ich das Feature wirklich cool“, betonte sie. „Wir haben das einmal im Fachgeschäft ausprobiert. Mein Mann hat sich fallen lassen und ich habe tatsächlich eine Nachricht aufs Handy bekommen.“ Steffi Schmidt erinnerte sich sogar an einen Moment, als der Sturzalarm Schlimmeres verhinderte: „Eine Kundin – eine ältere Dame, die allein lebt – ist einmal über die Teppichkante gestolpert. Da war das Feature Gold wert.“
„Bis solche Funktionen flächendeckend Verwendung finden, wird es aber wohl noch dauern“, schätzte Thomas Knippen, „aber in Zukunft sind solche Features bestimmt ausschlaggebend.“ Und auch Patricia Haas findet: „Das Smartphone kommt ja immer mehr bei den Leuten an – da werden solche Funktionen immer wichtiger.“
Die Meinungen über Starkey generell bleiben also überaus positiv – über Genesis AI wie über Edge AI. Und diejenigen, die die neuen Produkte noch nicht getestet haben, sind zuversichtlich: „Bisher wurde jede neue Generation von Starkey immer noch besser von den Kunden angenommen“, erinnerte sich Steffi Schmidt. Und Bennie Seegers fand: „Wenn das stimmt, was Starkey über Edge AI sagt, dann ist das ein riesiger Fortschritt. Aber das muss ich in der Praxis sehen. Ich probiere Hörgeräte immer selbst aus, in schwierigen Situationen, in Restaurants oder im Keller. Meine Erwartungen sind hoch – aber meistens treffen sie bei Starkey auch zu.“
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