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Nord Holding: OHRWERK geht an Demant

Die sprichwörtlichen Spatzen pfiffen es ja schon, nun ist es offiziell: Die NORD Holding UBG mbH gibt den erfolgreichen Verkauf der OHRWERK Hörgeräte GmbH bekannt. Neuer Eigentümer ist die Demant Gruppe. Mit dieser Übernahme setzt Demant einen weiteren strategischen Meilenstein setzen, um seine Marktpräsenz in Deutschland deutlich auszubauen: Immerhin betriebt OHRWERK Hörgeräte in Deutschland aktuell 77 Fachgeschäfte mit circa 280 Mitarbeitern. Die Audika Gruppe, mit aktuell mehr als 200 Fachgeschäften, kratzt damit nun an der 300er Schwelle.

Die OHRWERK Gruppe, gegründet im September 2020 von der NORD Holding in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Management-Team, wurde als Buy-and-Build-Plattform für den deutschen Premium-Hörakustikmarkt ins Leben gerufen. Innerhalb von drei Jahren baute die Gruppe durch 17 Zukäufe und mehrere Neueröffnungen ein Netzwerk aus 77 Fachgeschäften in Deutschland auf.

Von der Idee zur etablierten Plattform

Die Buy-and-Build-Strategie ist eine gängige Methode im Bereich Private Equity, bei der zunächst eine Firma als Plattform erworben wird. Diese wird anschließend durch gezielte Zukäufe weiterer Unternehmen ergänzt, um Synergien zu nutzen und den Gesamtwert des Firmenverbunds zu steigern. Ziel ist es, durch die Kombination der Unternehmen einen höheren Wert zu schaffen, als die einzelnen Teile für sich genommen hätten. Gerade in Zeiten hoher Asset-Preise gilt diese Strategie als effektiver Ansatz zur Wertsteigerung.

Die Gründung der OHRWERK Gruppe erfolgte mit dem Ziel, einen herstellerunabhängigen Filialisten mit Fokus auf Premium-Versorgung im Hörakustikmarkt aufzubauen. Über gezielte Akquisitionen und organisches Wachstum hat sich das Unternehmen eine Position in der Branche erarbeitet.

Die NORD Holding unterstützte die OHRWERK Gruppe bei der Entwicklung von Strukturen und Prozessen, die für die Skalierung eines Filialnetzwerks notwendig sind. Mit der Veräußerung an Demant zeigt sich erneut, wie Private-Equity-Investoren als Transformationspartner mittelständischer Unternehmen agieren können.

Ein strategischer Partner für die nächste Phase

Die Übernahme durch Demant wird von beiden Seiten als strategischer Schritt bewertet. Philipp von Mitzlaff, Partner der NORD Holding, erklärt: „Mit Demant hat die OHRWERK Gruppe einen Partner gefunden, der die Weiterentwicklung des Unternehmens in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld unterstützt. Die Zusammenarbeit mit dem Management-Team hat gezeigt, wie durch gezielte Maßnahmen eine Organisation aufgebaut werden kann, die Patientenzufriedenheit und betriebliche Effizienz gleichermaßen in den Fokus stellt.“

Michael Leuschner und Christian Stengele, CEO und CFO der OHRWERK Gruppe, ergänzen: „Wir sehen in Demant einen Partner, der die Werte der OHRWERK Gruppe teilt und die strategischen Weichen für nachhaltiges Wachstum weiterentwickeln kann. Dieser Schritt markiert das Ende einer erfolgreichen Partnerschaft mit der NORD Holding und den Beginn einer neuen Phase.“

Demant und Audika: Neue Möglichkeiten im deutschen Markt

Für Demant bietet diese doch vergleichsweise große Übernahme eine Gelegenheit, die Präsenz auf dem deutschen Markt zu erweitern. Die nächste 100er Schwelle, 300 Fachgeschäfte in Deutschland, rückt damit zum Greifen nah. Der Verkauf der OHRWERK Gruppe ist ein Beispiel für die Dynamik im Hörakustikmarkt, der von Konsolidierung und steigendem Wettbewerbsdruck geprägt ist.

Die Übernahme der OHRWERK Gruppe durch Demant verdeutlicht einen klaren Trend in der Branche: Großkonzerne streben zunehmend danach, nicht nur zu produzieren, sondern auch den direkten Zugang zum Endkunden zu kontrollieren, was für unabhängige Hörakustiker eine Herausforderung darstellt. Unabhängigkeit mag seltener werden, bleibt aber ein wichtiger Wert für die Branche. Aus Investorensicht wiederum ergibt dieses Vorgehen natürlich Sinn, um die gesamte Wertschöpfung der Hörgeräteversorgung und damit zusätzliche Margen zu integrieren.

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