Wer kennt sie nicht, die Hits des weltbekannten Duos Simon & Garfunkel: The Sound of Silence, Mrs. Robinson, I am a Rock, Cecilia, El Condor Pasa … die Liste könnte man ewig fortsetzen. Simon & Garfunkel trennten sich im Jahr 1970, kurz nach der Veröffentlichung ihres sehr erfolgreichen Albums “Bridge Over Troubled Water”. Paul Simon arbeitete an seiner Solo-Karriere. Bis heute steht der mittlerweile 82-Jährige auf der Bühne. Doch was passiert, wenn ein Weltstar das Gehör verliert? In einem selten intimen Gespräch mit Starkeys Chief Hearing Health Officer Dave Fabry, gibt Paul Simon Einblicke in seinen Umgang mit plötzlichem Hörverlust – und zeigt, dass Kreativität und Hoffnung auch dann nicht verstummen, wenn das Hören schwieriger wird.

Paul Simon bei den “Starkey Sound Bites”
In der Podcast-Reihe „Starkey Sound Bites“ trifft Branchenwissen auf praktische Erfahrung: Dr. Dave Fabry, Hearing Health Officer bei Starkey und seit über 40 Jahren in der Hörakustik aktiv, spricht in jeder Folge mit Experten, Unternehmern und Hörgeräteträgern über die Themen, die Hörakustiker wirklich bewegen. Ob technologische Trends, unternehmerische Herausforderungen im Praxisalltag oder persönliche Erfahrungen mit Hörsystemen – „Starkey Sound Bites“ liefert regelmäßig fundierte Einblicke und praxisnahe Impulse. Unterhaltung pur also, die schon so einige, sehr persönliche Details an den Tag getragen haben. Kürzlich hat Fabry deshalb bereits den Rockstar und überzeugten Starkey-Kunden Alice Cooper interviewt.
In zwei Videointerviews spricht nun auch der legendäre Singer-Songwriter Paul Simon über seine persönliche Reise: vom Schock der ersten Diagnose über neue technische Hilfen bis hin zur Zusammenarbeit mit der medizinischen Forschung. Im ersten Teil der Gespräche bei “Starkey Sound Bites” geht es um Simons Auseinandersetzung mit dem plötzlichen Hörverlust, seine Unterstützung durch Hörsysteme von Starkey und die bahnbrechende Forschung an der Stanford University, die ihm neue Hoffnung gibt. Teil zwei widmet sich seinem aktuellen Musikprojekt „A Quiet Celebration“ – einem ganz besonderen Tour-Konzept, das zeigt, wie man trotz Hörminderung auf der Bühne bestehen kann.
Paul Simon spricht im ersten Teil offen über seinen plötzlichen Hörverlust, den Umgang mit der Veränderung und seine Hoffnungen für die Zukunft.
Im zweiten Teil erzählt Paul Simon, wie er trotz Hörverlust neue Wege auf der Bühne findet – und warum Stille manchmal die größte Wirkung entfaltet.
Paul Simon auf Tour – trotz einseitigem Hörverlust
Paul Simons neue Tour trägt den Titel „A Quiet Celebration“. Eine stille Feier – und doch voller Bedeutung. Für ihn ist es der Versuch, seiner Musik trotz einseitigem Hörverlust eine neue Bühne zu geben. Die Stücke sind reduziert arrangiert, klar strukturiert und teilweise neu interpretiert. Der Tourtitel beschreibt nicht nur die musikalische Ausrichtung, sondern auch Simons inneren Zustand: reflektiert, konzentriert, demütig. Es ist kein Abschied mit Paukenschlag, sondern ein stilles Weitergehen – auf einer sehr persönlichen Ebene.
“The Sound of Silence” ist real geworden
Seine Songs haben für ihn heute eine andere Bedeutung als früher. „‚Homeward Bound‘ hat heute eine viel tiefere Resonanz in mir als damals“, sagt er. Auch „The Sound of Silence“ – ein Lied, das Simon bereits mehrfach neu interpretiert hat – ist für ihn durch den Hörverlust auf dem linken Ohr buchstäblich geworden. Der „Klang der Stille“ ist nicht mehr nur eine Metapher, sondern Teil seines Alltags. Die Erfahrung, die Musik nur noch einseitig wahrnehmen zu können, hat seinen Zugang zu den eigenen Werken verändert. Sie klingen nicht nur anders – sie fühlen sich auch anders an.
Die Arbeit auf der Bühne ist für ihn inzwischen Präzisionsarbeit. Schon kleinste Veränderungen im Bühnen-Setup – etwa der Winkel eines Lautsprechers oder die exakte Abnahme der Gitarre – können für ihn darüber entscheiden, ob der Klang stimmig ist oder nicht. „Wenn die Gitarre nicht exakt abgenommen wird oder ein Monitor falsch steht, kann ich nichts mehr beurteilen“, beschreibt er. Diese Abhängigkeit von technischen Details wäre früher vielleicht nebensächlich gewesen. Heute sind sie entscheidend, damit Simon seine Musik überhaupt noch richtig erleben kann.
Musik, sagt er, entsteht erst im Zusammenspiel mit dem Publikum. „Die Zuhörer vollenden den Song.“ Deshalb begegnet er Musikvideos mit Skepsis – sie engen für ihn die Vorstellungskraft ein. Was für manche ein zusätzliches Erlebnis ist, nimmt ihm einen Teil der Offenheit, die Musik für ihn auszeichnet.
Auf neue Weise wahrnehmen und komponieren
Sein aktuelles Werk „Seven Psalms“ entstand inmitten des beginnenden Hörverlusts. Es sei kein klassisches Album, sondern eine durchgehende, spirituelle Komposition – ein Werk, das zu ihm kam, wie er sagt. „Ich habe nicht komponiert – ich habe empfunden.“ Die Stücke seien in einem Zustand zwischen Abschied und Neuanfang entstanden. Vielleicht ist es genau diese neue Verletzlichkeit, die der Musik eine besondere Tiefe verleiht.
Musikalisch hat Simon neue Wege eingeschlagen. Die Musiker seiner aktuellen Band kommen aus dem klassischen Bereich – ein bewusster Bruch mit der Vergangenheit. Die neue Klangästhetik ist nicht nur eine stilistische Entscheidung, sondern eine Notwendigkeit: Typische Lautstärken und Überlagerungen klassischer Rockensembles sind für ihn nicht mehr auszuhalten. Doch gerade diese Reduktion erlaubt neue Klarheit – und lässt Raum für das Wesentliche.
Trotz seiner bleibenden Einschränkungen schöpft Simon Hoffnung aus den Fortschritten in der audiologischen Forschung. Auch wenn sein linkes Ohr taub bleibt, nutzt er die technischen Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung stehen – und bleibt offen für neue Lösungen. Was bleibt, ist die Musik. Und die Fähigkeit, sie auf neue Weise zu hören.
Ein leises Comeback, das nachhallt
Es ist schon beeindruckend, diesen Weltstar zu sehen und ihm dermaßen innehaltend zu erleben. Paul Simon zeigt mit „A Quiet Celebration“, wie große Kunst sich den Bedingungen des Alters und der Gesundheit anpassen kann, ohne an Tiefe zu verlieren. Seine Offenheit im Umgang mit Hörverlust und sein Anspruch an musikalische Präzision sind nicht nur bewegend, sondern auch inspirierend – für Hörakustiker, Musiker und Zuhörer gleichermaßen. Musik wird hier zur Brücke: zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Technik und Emotion, Künstler und Publikum.
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