Die Tinnitus-Therapie Lenire® gilt laut Hersteller Neuromod seit einiger Zeit als eine der vielversprechendsten Lösungen im Bereich der bimodalen Neuromodulation. Nun sichert sich Neuromod Devices eine Millionenfinanzierung – ein Signal für weiteres Wachstum und eine zunehmende Relevanz für die tägliche Arbeit von Hörakustikern. Doch was genau steckt hinter dem Lenire® System und warum lohnt es sich, genauer hinzuschauen?

Der irische MedTech-Anbieter Neuromod Devices hat sich in einer aktuellen Finanzierungsrunde zehn Millionen Euro gesichert. Die Mittel sollen gezielt in die Weiterentwicklung und internationale Expansion des Tinnitus-Therapiesystems Lenire® fließen. Das Unternehmen verfolgt damit einen klaren Kurs: Die flächendeckende Etablierung einer neuartigen Therapieform für Tinnitus – ein Thema, das auch für Hörakustiker zunehmend an Bedeutung gewinnt. Lenire steht exemplarisch für einen Wandel in der Behandlung chronischer Ohrgeräusche. Wo bisherige Methoden oftmals an ihre Grenzen stoßen, eröffnet die bimodale Neurostimulation neue Perspektiven.
Neuromod Devices: MedTech aus Irland mit Fokus auf Neuromodulation
Neuromod Devices ist ein Medizintechnikunternehmen mit Sitz in Dublin, das sich auf die Entwicklung neurowissenschaftlich fundierter Therapiesysteme spezialisiert hat. Im Zentrum steht die sogenannte “Neuromodulation” – ein Verfahren, das gezielt in die neuronale Signalverarbeitung eingreift, um fehlerhafte Muster im zentralen Nervensystem zu reparieren. Das Unternehmen arbeitet eng mit renommierten Forschungsinstitutionen wie dem Trinity College Dublin zusammen und setzt konsequent auf evidenzbasierte Medizin.
Was ist Lenire®?
Lenire® ist das bekannteste Produkt von Neuromod: ein nicht-invasives System zur Behandlung von chronischem Tinnitus. Mit seiner speziellen Kombination aus auditiver und elektrischer Stimulation stellt Lenire einen vielversprechenden Ansatz dar, der sich zunehmend als therapeutische Option im Bereich der Hörgesundheit etabliert. Die Therapie basiert auf dem Prinzip der bereits erwähnten “bimodalen Neuromodulation” – einer kombinierten Stimulation über zwei unterschiedliche Sinneskanäle.
Konkret wird das Gehirn gleichzeitig über akustische Reize (über Kopfhörer) und leichte elektrische Impulse (über eine zungengestützte Elektrode) stimuliert. Diese gezielte Kombination soll helfen, die überaktiven neuronalen Netzwerke, die häufig mit Tinnitus in Verbindung stehen, langfristig zu modulieren und damit zu reduzieren. Ziel ist nicht wie bei Hörgeräten mit Tinnitus-Features die kurzfristige Maskierung, sondern eine nachhaltige Veränderung der Signalverarbeitung im Gehirn.
Studien zur Wirksamkeit von Lenire®: Klinisch belegt
In mehreren Studien, darunter randomisierte, kontrollierte Untersuchungen sowie sogenannte Real-World-Analysen konnte eine signifikante Linderung der Tinnitus-Symptomatik durch Lenire® nachgewiesen werden. Besonders hervorzuheben ist, wie wir berichteten, die groß angelegte Real-World-Studie, die unter Alltagsbedingungen durchgeführt wurde und belegte, dass Lenire® auch außerhalb von Studienzentren effektiv wirkt. Folgeuntersuchungen zeigten, dass durch die Optimierung der Stimulationsparameter noch stärkere Behandlungseffekte erzielt werden konnten.
Lenire® kann damit eine wissenschaftlich untermauerte Ergänzung zur klassischen Hörsystemversorgung bieten – insbesondere bei Kunden, die trotz optimaler Hörgeräteanpassung weiterhin unter Tinnitus leiden.
Warum Lenire® für Hörakustiker relevant sein könnte
Tinnitus ist in der täglichen Praxis der Hörakustik ein wiederkehrendes Thema – häufig mit hoher emotionaler Belastung für die Betroffenen. Die Beratung hierzu erfordert neben Fachwissen auch Empathie und Zeit. Lenire® kann laut Hersteller hier als zusätzliche Therapieoption sinnvoll in das Beratungsportfolio integriert werden – insbesondere dann, wenn klassische Hörsysteme nicht ausreichen oder lediglich eine Teilverbesserung bringen.
Durch die Einbindung von Lenire® in die Versorgung kann sich die Möglichkeit eröffnen, ganzheitlicher zu beraten und individuellere Lösungen anzubieten. Auch wirtschaftlich kann die Erweiterung des Angebots um neue Therapieformen zur Differenzierung beitragen – insbesondere in einem zunehmend kompetitiven Marktumfeld.
10 Millionen Euro für die Zukunft der Tinnitus-Therapie mit Lenire®
Mit der aktuellen Finanzierungsrunde gewinnt Neuromod Devices wichtigen Spielraum für Forschung, Produktentwicklung und Marktausbau. Die zehn Millionen Euro sollen unter anderem in den Ausbau des Vertriebsnetzes in Europa und Nordamerika sowie in weitere klinische Studien fließen.
Angeführt wurde die Investitionsrunde vom irischen Fonds Fountain Healthcare Partners, der bereits mehrfach in wachstumsstarke Medizintechnikunternehmen investiert hat. Das Vertrauen der Kapitalgeber in Lenire® deutet darauf hin, dass der Markt für nicht-invasive Tinnituslösungen an Dynamik gewinnt – ein Trend, der auch in der Hörakustik-Branche zunehmend spürbar wird.
Für Hörakustiker kann die Technologie von Lenire® eine Möglichkeit bieten, das eigene Leistungsportfolio strategisch zu erweitern. Mit der neuen Finanzierung ist zu erwarten, dass Lenire® künftig noch stärker in den Fokus rückt – auch in der alltäglichen Versorgung.
Zum Weiterlesen:
Neue Lenire®-Therapie verbessert Tinnitus-Symptome
Real-World-Studie belegt die Wirksamkeit von Lenire® bei Tinnitus
Neue Studie: Tinnitus-Therapie mit Lenire® jetzt noch effektiver
Bleiben Sie auf dem Laufenden!
Unser Newsletter versorgt Sie alle zwei Wochen mit den relevanten News aus der Branche.