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Die My Starkey App erklärt: Umfangreiche App mit übersichtlichem Design

An der aktuellen Starkey-Plattform Genesis AI wurde etwa fünf Jahre lang gearbeitet. Nicht ganz aber fast so umfangreich sah die Entwicklung der zugehörigen My Starkey App aus. Man wollte die vielen Funktionen der vorherigen, etwas unübersichtlichen Thrive App beibehalten und gleichzeitig Ordnung für ein intuitives Nutzererlebnis schaffen – wie das nun aussieht, demonstrierte uns Florian Heyn, Manager Produkttraining und Audiologischer Support bei Starkey Deutschland.

Die My Starkey App erklärt Umfangreiche App mit übersichtlichem Design

Starkey hat die App von Grund auf neugedacht

Die Thrive Hearing Control App war gewissermaßen ein Meilenstein. Starkey als Vorreiter von Healthable-Funktionen in Hörgeräten, hat diese auch in der App prominent platziert: Gleich nach dem Öffnen fällt der Blick auf den Wellness Score, der das Engagement des Hörgeräteträgers für seine körperliche und mentale Fitness zeigt – erst dann auf die vielen weiteren Funktionen wie der Lautstärkeregler oder die Hörprogramme.

„Wir haben eine der leistungsumfangreichsten Hörsystem-Apps auf dem Markt“, sagt Florian Heyn. Doch gerade das machte es für viele Nutzer kompliziert. „Viele Leute nutzen die Fitness-Funktionen nicht – oder sind enttäuscht, wenn sie nicht immer 200 Punkte beim Score erreichen“, nennt Heyn ein Beispiel. „Relevante Funktionen wie der Edge Modus hingegen waren eher versteckt und wurden daher selten genutzt.“

Von Nutzern für Nutzer entwickelt

My Starkey App Home

Man beschloss also, die nachfolgende My Starkey App von Grund auf neuzudenken – als Reaktion auf das Feedback vieler Hörakustiker. „Wir haben unsere Kunden und Endkunden gefragt: Wie stellen Sie sich eine ideale, nutzerfreundliche App vor?“, erklärt Heyn. Die App sei daher von Nutzern für Nutzer konzipiert wurden. „Aber natürlich waren auch professionelle Entwickler involviert“, lacht Heyn.

„Nun befinden sich bei der App sämtliche Funktionen im Vordergrund, die für die tägliche Nutzung wichtig sind. Alle weiteren Features wurden in den Hintergrund gerückt“, so Heyn. Der Home-Bildschirm der My Starkey App wirkt daher angenehm übersichtlich. Sofort in den Blick springt der Lautstärkeregler – nun nur noch einer, statt wie zuvor ein separater Regler für jedes Hörgerät. „In den allermeisten Fällen möchte man ja die Lautstärke auf beiden Hörgeräten gleich einstellen“, erklärt Heyn. Wer die Lautstärke separat ändern möchte, kann dies weiterhin über das Menü „Mein Hörsystem“ tun.

Außerdem findet sich auf dem Home-Bildschirm oben links eine Akku-Anzeige für beide Hörgeräte und oben rechts der Smart Assistent. „Hiermit kann man die Hörgeräte mittels Sprache steuern. Der Smart Assistent beantwortet aber auch einfache Fragen – beispielsweise wie das Wetter wird“, erklärt Florian Heyn. Des Weiteren haben Nutzer über den Home-Bildschirm direkten Zugriff auf den Edge Modus +, die Hörprogramme sowie „Mein Hörsystem“, wo weitere Einstellungen zu finden sind.

Edge Modus +: die Geheimwaffe für schwierige Hörsituationen

Den Edge Modus + prominent zu platzieren, war eines der größten Anliegen bei der Entwicklung der My Starkey App. Heyn erklärt: „Den Edge Modus gab es ja bereits bei der Evolv AI-Generation – sogar schon bei Livio Edge AI. Da wurde er aber selten genutzt. Er war zu versteckt.“ Dabei gibt es wohl kaum ein wichtigeres Starkey-Feature, wenn es um herausfordernde Geräuschumgebungen geht – was der Edge Modus + macht und wie er funktioniert, lesen Sie in unserem Deep Dive-Artikel. Über ein Firmwareupdate im Frühjahr hat der Edge Modus + neue Einstellungsmöglichkeiten dazugewonnen, die nun ebenfalls direkt über den Button auf der Home-Seite vorgenommen werden können.

Hörprogramme: einfach bedien- und individualisierbar

My Starkey App Edge Modus Plus

Wer auf den Button „Programme“ tippt, bekommt nun zwei Untermenüs angezeigt: „Unter der Kategorie ‚Hörakustiker‘ befinden sich die Programme, die mit Sinn und Verstand im Fachgeschäft erstellt wurden. Die Programme, die der Nutzer abspeichert, erscheinen unter ‚Individuell‘“, so Heyn. Letztere lassen sich auf verschiedene Art und Weise erstellen. Man kann beispielweise ein Hörakustiker-Programm bearbeiten, indem man EQ, Störgeräusch- und Windunterdrückung anpasst, und diese Einstellung dann temporär oder als dauerhaftes individuelles Programm abspeichert.

„Es ist aber auch möglich, eine Edge-Modus-+-Einstellung als individuelles Hörprogramm abzuspeichern, wenn man wiederholt in einer ähnlichen herausfordernden Situation ist“, erklärt Florian Heyn, wenngleich er dazu rät, den Edge Modus + lieber erneut zu aktivieren, da Klangsituationen stets unterschiedlich seien.

Um zwischen den Programmen hin und her zu wechseln, muss man nicht unbedingt auf den Button tippen, demonstriert Florian Heyn: „Wie man es vom Smartphone gewönnt ist, lassen sich die Hörprogramme nun durch Wischen über den Home-Bildschirm ändern. Man kann auch auf den Homebildschirm tippen, dann erscheinen Pfeile rechts und links, mit welchen man ebenfalls die Programme wechseln kann.“ Bei jedem vom Hörakustiker eingerichteten Programm ändert sich jeweils die Farbe des Home-Bildschirms – so sieht man sofort, in welchen Einstellungen man sich befindet. Und sämtliche Programme werden namentlich angezeigt sowie über das Hörsystem angesagt – egal ob individuell oder vom Hörakustiker erstellt.

Alle Thrive-Funktionen und mehr – aber übersichtlich

„Der gewöhnliche Nutzer möchte einfach lauter und leiser machen, Hörprogramme ändern und vielleicht den Edge Modus + nutzen“, begründet Heyn die minimalistische Gestaltung des Home-Bildschirms. „Aber es gibt auch die Endkunden, die gerne mit der App herumspielen und die vielen weitere Funktionen ausprobieren möchten – diese findet man nun auf zweiter Ebene.“ Über das Schnellzugriffmenü am unteren Bildschirmrand gelangt man nun in die Rubrik „Fitness“, in der sich Tracking-Features wie Schrittzähler und Aktivitätsmesser befinden, die bei der Thrive Hearing Control App noch prominent auf der Home-Seite platziert sind. „Diesen Bereich haben wir aktiv vom Home-Bildschirm weggenommen. Wir wollen schließlich niemanden verwirren.“

Fitness-Bereich mit vielfältigen Gesundheits-Funktionen

Trotzdem habe man die Fitness-Funktionen sogar noch erweitert: „Die Hörsysteme können nun zwischen Joggen und Gehen unterscheiden. Außerdem werden nun auch Aerobic und sportlich motiviertes Radfahren getrackt.“ Ebenfalls unter „Fitness“ zu finden ist der Sturzalarm. „Das Hörsystem erkennt, ob der Nutzer stürzt. Nach einem Countdown – entweder 60 oder 90 Sekunden – wird der Alarm ausgelöst und eine Nachricht an vorher eingerichtete Notfallkontakte versendet. Innerhalb des Countdowns kann der Nutzer den Sturzalarm deaktivieren – wenn er zum Beispiel fehlerhaft ausgelöst wurde.“

Der Nutzer kann nicht zuletzt auch Vertrauenspersonen festlegen, die Einsicht in die Fitness-Daten haben – und die anhand deren beispielsweise feststellen können, wie oft und wie lange die Hörsysteme getragen werden. Diese Informationen können die Vertrauenspersonen über eine separate App abrufen, die sie auf ihren Smartphones installieren. So können beispielsweise Angehörige aktiv in die Hörsystemanpassung miteinbezogen werden – und wenn nötig schnell Hilfestellung leisten.

Lernsektion befähigt Nutzer zur Selbsthilfe

My Starkey App Lernen

Elementar ist auch die Lernsektion innerhalb der App, die ebenfalls über den Schnellzugriff erreichbar ist. Statt die wertvollen Kundentermine damit verbringen zu müssen, die App zu erklären, können Hörakustiker nun auf den Lern-Bereich in der My Starkey App verweisen. „Im Hörakustik-Alltag geht viel Zeit fürs Erklären der App drauf – das nervt. Man kann die Anpassungszeit sinnvoller nutzen. Diese Zeit möchten wir dem Akustiker zurückgeben“, begründet Florian Heyn.

Er erklärt: „Es genügt, den Endkunden die wesentlichen Funktionen zu erklären und sie dann zu animieren: Klick dich einfach mal selbst durch. Die Nutzer können sich dann im eigenen Lerntempo die App erschließen – da gibt es viel Video- und Bildmaterial, es ist alles auf Deutsch und man kann jederzeit auch einzelne Infos nachschlagen, wenn man sich unsicher ist.“

Firmwareupdates direkt über die App

Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, Firmwareupdates direkt in der App herunterzuladen und zu installieren. Zuvor war das lediglich durch den Hörakustiker über die Anpasssoftware möglich. Darunter fallen zum Beispiel Featureaktualisierungen. Aber auch die Datenbank des Edge Modus + wird mit jedem Firmwareupdate mit neuen Erkenntnissen gefüttert, wodurch die KI immer genauer arbeiten kann. Florian Heyn spricht aus Erfahrung: „Auch dies erspart dem Hörakustiker unnötigen Aufwand: Ein Firmwareupdate über die Inspire-Software hat häufig bis zu 14 Minuten pro Seite gedauert. Nun geht das innerhalb von 4 Minuten – und der Endkunde kann das über die App selbst machen.

Die Firmwareupdates findet man über den Button „Meine Hörsysteme“. Selbstverständlich können diese aber auch weiterhin über die Anpasssoftware durchgeführt werden. Darüber hinaus wird auch die App selbst stets aktualisiert und an die Performancemöglichkeiten der jeweiligen Hörgeräte angepasst.

Weitere Funktionen, die zumindest kurz Erwähnung finden sollten

Erstmalig können die Endkunden über die App die Belegung der Tippsteuerung selbst vornehmen. Man kann auswählen, ob während des Streamings oder der Nutzung des Smart Assistenten die Hörgerätemikrofone oder die des Smartphones verwendet werden sollen. Über die App haben die Nutzer Zugriff auf Fernprogrammierung bzw. TeleHear. Es gibt wie auch in den vorherigen Generationen ein Feature, das Fremdsprachen übersetzt und in die Hörsysteme überträgt. Außerdem hält die My Starkey App weitere Einstellungsmöglichkeiten bereit, sobald Zubehör angeschlossen, Tinnitus-Management eingerichtet ist oder eine CROS-Versorgung erkannt wird.  

Wofür ein Benutzerkonto?

Eine Frage wird häufig gestellt: Wieso muss unbedingt ein Benutzerkonto angelegt werden, um die App zu nutzen? Das hat laut Florian Heyn vor allem zwei Gründe: „Zunächst dient dies der Datensicherung. Alle Einstellungen werden in der Cloud gespeichert – und wenn ich das Telefon nach zwei Jahren wechsle, kann ich sicher sein, dass innerhalb der My Starkey App alles genauso aussieht wie zuvor. Auf diese Weise kann man auch zwei Smartphones mit den Hörsystemen koppeln – zum Beispiel das Dienst- und das private Handy – und findet jeweils dieselben Einstellungen vor.“

Der zweite Grund komme ebenfalls dem Endkunden zugute: „Die App erhebt Nutzungsinformationen – unter anderem, um die Qualität der App zu verbessern. Diese Informationen sind zwar anonym, aber sie sind und bleiben Eigentum des Nutzers. Und nur wenn diese Informationen einem Konto zugeordnet sind, können sie vollständig gelöscht werden, wenn man sein Konto deaktiviert – dies passiert dann übrigens automatisch.“

Man sieht: Die App ist voll von Funktionen – sämtliche zu nennen würde den Rahmen des Artikels sprengen. Und doch blickt die App einem angenehm aufgeräumt entgegen, wenn man sie öffnet. Die Funktionen auf dem Home-Bildschirm genügen völlig, um sich mit den Hörsystemen im Alltag zurechtzufinden. Gleichzeitig bleibt für diejenigen Leute, welche die vielen Funktionen kennen- und lieben gelernt haben, der volle Umfang bestehen. Und den Hörakustikern bringt diese neue App letztendlich vor allem einen Vorteil: Mehr Zeit für die wichtigen Themen.

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