Seit kurzem hat Hörluchs ein neues, nicht ganz unumstrittenes Produkt auf dem Markt: TITAN OPEN – „das maßangepasste Schirmchen“. So positiv Titan in der Branche angenommen wird, so skeptisch stehen viele dem „OPEN“ gegenüber: Schließlich spreche heutzutage nichts mehr für eine offene Anpassung, so der Konsens, schon gar nicht in Kombination mit einer Maßanfertigung. Doch es gibt eine klare Zielgruppe für offene Titan-Otoplastiken. Denn auch wenn eine geschlossene Versorgung durchaus optimal ist, sieht die Praxis oft anders aus, sagt Martin Baumann, Abteilungsleiter der Audiologie bei Hörluchs.
Was ist TITAN OPEN?
TITAN OPEN ist schnell erklärt: Es handelt sich um eine offene Otoplastik aus dem Material Titan, das bekannt dafür ist, besonders hautfreundlich, hypoallergen und optimal wärmeleitend zu sein. Außerdem ist es extrem leicht und dabei widerstandsfähig: Wandstärken von bis zu 0,4 Millimeter sind kein Problem, wodurch das Ohrpassstück besonders klein gefertigt werden kann – Eigenschaften, die kein anderes Material bieten kann. Und weil die Otoplastik offen ist, verursacht sie kein Verschlussgefühl im Ohr.
Geschlossene Versorgung oft schwieriger als gedacht
Die Vorteile einer geschlossenen Otoplastik werden oft gepredigt. Trotzdem sind es nur etwa 50 Prozent der Endkunden, die letztendlich auch eine bekämen. Und das hat Gründe: „Viele kommen aufgrund einer Anzeige oder Fernsehwerbung ins Fachgeschäft. Um sie möglichst früh zu binden, geben Hörakustiker ihnen sofort ein Hörsystem mit – das geht aber nur mit Schirmchen. Die Otoplastik wird dann bis zum nächsten Termin angefertigt. Und nachdem der Kunde mit leichtem Hochton-Hörverlust sich ein bis zwei Wochen lang an die Schirmchen gewöhnt hat, setzt er schließlich die Otoplastik ein und merkt: Das ist ja ganz anders.“
Diese Erfahrungen beruhen auf dem täglichen Austausch mit den knapp 5.000 Partner-Akustikern in Deutschland und auf insgesamt 60 Schulungstagen auf dem Hörluchs Campus. „Manche Akustiker passen ausschließlich Domes an und erzielen damit die besten Verkaufszahlen“, sagt Baumann. Diese Mitarbeiter würde die Filialleitung nicht versuchen umzustimmen, wohlwissend, dass sie auf lange Sicht mit Schirmchen an Grenzen stoßen. Mit TITAN OPEN könnte jedoch eine Umorientierung stattfinden und der später unvermeidbare Umstieg auf eine geschlossene Versorgung wesentlich erleichtert werden.
Zahlreiche Vorteile gegenüber Silikon-Domes
Trotz Kritik: In der Praxis gibt es sie also noch zuhauf, die offene Versorgung mit Silikonschirmchen. Und die TITAN OPEN-Otoplastik von Hörluchs ist die Antwort darauf. Fasst man alle Fakten zusammen, hat TITAN OPEN eigentlich nur Vorteile gegenüber dem klassischen Dome: Alleine schon, wenn man bedenkt, dass ungefähr jeder Zweite allergisch auf Silikon reagiert – von einem leichten Jucken bis hin zu Hautirritationen.
Kein Gehörgang gleicht dem anderen – oder ist gar kreisrund. Durch die Maßanfertigung sitzt das Hörgerät bequemer, stabiler und auch tiefer im Ohr, die matte beziehungsweise angeraute Oberfläche macht das Hörgerät zudem rutschfest, auch bei Schweiß. Diese Faktoren minimieren das Risiko, die Hörgeräte zu verlieren. Mit TITAN OPEN bietet man dem Kunden die hochwertigere Lösung, wodurch er letztlich auch zufriedener sein wird. Aber auch wirtschaftlich lohnt sich die TITAN OPEN Otoplastik: Statt regelmäßig Domes für 2 € zu verkaufen, kann man wie bei anderen Otoplastiken 48 € pro Seite mit der Krankenkasse abrechnen. Hinzu kommt der Eigenanteil. Und nicht zuletzt bedient die offene Titanotoplastik kosmetische und sogar nachhaltige Aspekte, sagt Baumann: „Ein Silikondome ist nach sechs Wochen gelb, durch die Ohrenschmalzbindung. Die Titanotoplastik sieht nach fünf Jahren genauso aus wie am Anfang. Und den Cerumenfilter, wahlweise HF4 oder ProWax, kann der Endkunde bei Bedarf einfach selbst wechseln.“
Die Zielgruppe für TITAN OPEN
Audiologisch verhält sich die TITAN OPEN wie ein Schirmchen. Allerdings garantiert der feste Sitz, dass man jeden Tag dasselbe Klangempfinden hat. Das ist selbst für Kunden mit einem S-Hörer und leichtgradigem Hörverlust im Hochtonberech ein großes Plus an Klangqualität. Die Zielgruppe sind also Menschen, die an der Schwelle zum Hörverlust sind. Aber auch für Leute, die schon einmal ein Dome hatten, ist TITAN OPEN als Brücke zwischen Schirmchen und geschlossener Otoplastik das ideale Produkt. Für Akustiker ist es ein neues Instrument zur Kundenbindung – bei der Erst- wie Nachversorgung.
Nicht zuletzt für Instant-Fit-IdOs ist TITAN OPEN eine interessante Wahl: Die Im-Ohr-Hörsysteme mit Anbindung für Standard-Schirmchen erhalten durch die offene Titanotoplastik von Hörluchs den festen Sitz eines maßangefertigten IdOs, ohne Okklusionseffekt – eine Kombination, die wie gemacht ist für eine Vielzahl von Kunden.
