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Wie klingt das SmartRIC von Widex? Unser Test im Tiergarten Nürnberg

Hörgerätehersteller sparen nicht mit Superlativen, wenn sie die Vorteile ihrer neuen Produkte beschreiben. Möchte man herausfinden, wie sie tatsächlich klingen, hilft nur eins: selbst ausprobieren. Interessiert hat uns das vor allem beim neuen SmartRIC von Widex – immerhin behauptet der Hersteller, allein durch Designveränderungen gravierende Klangveränderungen erzielt zu haben. Wir trafen uns also mit Produkttrainerin Yvonne Brottinger, die uns die neuen Hörsysteme ans Ohr setzte. Und welches Umfeld wäre hierfür besser geeignet als die vielfältige Geräuschkulisse des Nürnberger Tiergartens?

Wie klingt das SmartRIC von Widex - Test im Tiergarten Nürnberg

Extra aus Stuttgart angereist, wartete Hörakustikmeisterin und Widex-Produkttrainerin Yvonne Brottinger bereits am Tor des Nürnberger Tiergartens auf uns. Dann ging es hinein, Richtung Lagunenblick – ein Café in der Nähe des Schauplatzes, welchen sie gezielt für unsere Ausprobe ausgesucht hatte. Sie erklärte uns noch einmal die Besonderheiten des neuen L-förmigen Hörsystems. So wussten wir, worauf wir bei der Ausprobe achten sollten.

Widex SmartRIC: Was macht Design wirklich aus?

„Orientierung ist unglaublich wichtig“, begann Brottinger ihren Vortrag. „Deswegen sollten Hör- und Blickrichtung gleich sein.“ Aus diesem Grund senkte Widex den Winkel des Mikrofons, was schließlich zur markanten L-Form führte. Durch diese Anpassung verbesserte sich der sogenannte Direktionalitätsindex, der die Effektivität von Richtmikrofonen beschreibt – das hat eine bessere Sprachverständlichkeit im Störgeräusch von 10 Prozent zur Folge.

Zudem wurden die Mikrofoneinlässe stromlinienförmig gestaltet, um sie besser vor Wind und Berührungen zu schützen. Diese führten zu einer Verbesserung um bis zu 20 dB bei Windgeräuschen und einer bis zu 88-prozentigen Reduzierung der Anstoßgeräusche, die durch Berührungen der Mikrofone entstehen. Nicht zuletzt kam Yvonne Brottinger auf die beeindruckende Akkulaufzeit von 37 Stunden zu sprechen – 27 Stunden inklusive 8 Stunden  Streaming – sowie die portable Ladestation, die fünf volle Aufladungen ohne externe Stromquelle ermöglicht.

Widex SmartRIC im Test
Mit reinen Design-Entscheidungen hat Widex beim SmartRIC das Klangerlebnis entscheidend verbessert.

Widex SmartRIC im Live-Test

An dieser Stelle überreichte sie uns die Hörsysteme, die wir nun ans Ohr setzen durften. Wie auch bei unserem letzten Widex-Test, fiel sofort die Klarheit des Klangs auf, welcher der PureSound-Technologie zu verdanken ist – einem ultraschnellen Signalweg, der den verarbeiteten Klang nahezu auf die Geschwindigkeit des Direktschalls beschleunigt und so blecherne Klangfragmente verhindert. Der direkte Vergleich mit dem ebenfalls installierten Universal-Programm, das eine herkömmliche Klangverarbeitung nutzt, verdeutlichte den Unterschied sofort. „‘SOUND LIKE NO OTHER‘ ist eben nicht nur ein Slogan, sondern Realität“, fasste Brottinger zusammen.

Auf dem Weg zur Test-Location wechselten wir oft zwischen PureSound und Universal, um die Unterschiede in der Klangqualität zu erleben. Egal ob es die fernen Tiergeräusche der umliegenden Gehege waren, das Reifengeräusch eines Kinderwagens auf dem Schotter oder das Vogelzwitschern über unseren Köpfen – PureSound überzeugte stets durch Klarheit und Räumlichkeit.

Widex SmartRIC am Ohr
Trotz seiner auffälligen Form sitzt das SmartRIC unscheinbar hinter dem Ohr.

PureSound im Manati-Haus

Nun standen wir im Manati-Haus, in welchem sich neben den seltenen Seekühen allerhand bunte Vögel und auch kleine Affen frei bewegten. Brottinger erklärte uns: „Als ich das erste Mal hier war, war ich begeistert: Die Geräuschkulisse ist perfekt, um die Vorteile der SmartRIC-Hörgeräte zu entdecken.“

Und tatsächlich: Das Vogelzwitschern, das Plätschern des Wassers, das Rufen der Affen und die Geräuschkulisse vorbeiziehender Schulklassen boten ein buntes Klangwirrwar, in dem es sich zu orientieren galt. Der Wechsel von Universal zu PureSound ließ uns auch hier staunen: Während das Universal-Programm seinen gewohnten Hörgeräteklang lieferte, konnte man bei PureSound plötzlich ganz genau feststellen, wo sich der Vogel befand, der gerade gezwitschert hatte.

Wie reagiert das SmartRIC auf Berührungen und Wind?

Auch die neugestalteten Mikrofoneinlässe bewährten sich im Test. Wir fühlten uns erneut an unseren Widex Moment-Test vor einem Jahr zurückerinnert: Das Geräusch der Haare oder der Brille auf den Mikrofonen fiel uns damals sofort auf. Nicht so beim SmartRIC. Zwar nahm man auch hier ein leises Geräusch war, dieses empfanden wir jedoch in keiner Weise als störend – beim Kratzen mit dem Fingernagel über das Mikrofon, wohlgemerkt.

Und bei Windgeräuschen? Dazu bot sich die viertelstündige Fahrt vom Tiergarten zu einer gut besuchten Pizzeria am Tullnaupark an: Bei geöffnetem Fenster nahm man gar keine Windgeräusche wahr. Und selbst wenn man den Kopf aus dem Fenster hielt und der Fahrtwind einem direkt ins Gesicht blies, blieben die Geräusche weit unter einem Niveau, das man als störend empfinden würde. Diese Erfahrung machte auch unser Kollege, der denselben Weg auf seinem Fahrrad zurücklegte.

Widex MySound perfekter Klang
Auch im Manati-Haus unterstützte uns MySound auf der Suche nach dem perfekten Klang.

Mit im Boot: Die KI-Funktion MySound

Einen Ausklang samt schwieriger Klangkulisse bot uns schließlich die Pizzeria, die sich in einem alten Industriegebäude mit meterhohen Decken befand. Wir setzten uns bewusst neben eine zehnköpfige Tafel, an der lautstark diskutiert wurde – für diese Situationen wurde MySound entwickelt.

Wir gaben die derzeitige Aktivität an (Essen) und was wir optimieren wollten (Unterhalten). Dann durchsuchte MySound seine weltweit vernetzte Big Data nach ähnlichen Vorlieben für ähnliche Klangsituationen und schlug zwei geeignete Einstellungsmöglichkeiten vor. Die meisten Nutzer entscheiden sich bereits für einen der zwei ersten Vorschläge – wir tasteten uns jedoch mittels A/B-Vergleiche so lange heran, bis wir eine Einstellung gefunden hatten, die uns trotz hohen Geräuschpegels eine angenehme Unterhaltung ermöglichte.

Widex SmartRIC: Gutes Produktdesign at it’s best

Zu Beginn des Besuchs stellte Yvonne Brottinger fest: „Allein das Design des SmartRICs ist ein Argument für die Kaufentscheidung – da hat man über den Rest noch gar nicht gesprochen.“ Und ja, auch wenn es optisch auf den ersten Blick ungewohnt und weniger filigran als seine Vorgängerprodukte wirken mag, macht das extravagante Hörsystem hinter dem Ohr eine erstaunlich schlanke Figur.

Besonders überzeugt hat uns aber der Klang. Wer PureSound bereits testen durfte, kennt die unvergleichliche Klarheit der Moment-Hörsysteme – und hier hat sich Widex noch einmal selbst übertroffen. Der Hersteller selbst sagt: Man müsse das SmartRIC einmal selbst anfassen, selbst ausprobieren, dann spüre man den Mehrwert sofort. Wir geben Widex Recht.

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