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Hörakustiker berichten über ihre Erfahrungen mit der exklusiven Fachhandelsmarke Beltone

„Eine Chance, mich von anderen abzuheben“

Hörsysteme der Marke Beltone sind in den USA sowie in zahlreichen europäischen Ländern sehr populär. Doch im deutschsprachigen Raum war Beltone lange Zeit nicht zu finden. Erst seit anderthalb Jahren steht das Beltone Portfolio deutschen Hörakustikern wieder zur Verfügung; Anfang 2024 kehrte die Marke auch nach Österreich zurück. Doch es gibt eine Besonderheit: In beiden Ländern bleibt Beltone ausnahmslos inhabergeführten Fachgeschäften vorbehalten. Was die exklusive Fachhandelsmarke diesen bringt, das fragten wir die drei Hörakustikmeister Andreas Scholl und Maximilian Kunz (Hörgeräte Scholl, Siegen) sowie Ingo Fennen (Hörwerk Hörgeräte, Münster).
Gastbeitrag von Martin Schaarschmidt

Hörakustiker berichten über ihre Erfahrungen mit der exklusiven Fachhandelsmarke Beltone
„Ich verkaufe die Geräte häufig und finde sie sehr gut“ – Bauformen des Hörsystems Beltone Serene (Foto: GN Hearing)

Beltone Partner Hörgeräte Scholl (Siegen)

Herr Scholl, Herr Kunz, seit wann nutzen Sie die Fachhandelsmarke Beltone?

Andreas Scholl: Mit Beltone arbeiten wir zusammen, seit GN die Marke wieder anbietet, also von Anfang an. Zuvor waren wir erfolgreich mit Interton aktiv. Ein Vorteil von Beltone ist, dass wir hier ein komplettes Produktportfolio anbieten können. Hinzu kommt der Vorteil, dass Beltone dem Fachhandel vorbehalten bleibt. Es gibt die Produkte weder bei den Großfilialisten noch bei den Online-Händlern. Von Kay Christokat, unserem Ansprechpartner im Außendienst, werden wir gut betreut. Das audiologische Training ist ebenfalls gut; das nutzen wir regelmäßig.

Und wie finden Sie die Marketing-Angebote von Beltone?

Maximilian Kunz: Die Anmutung des Bildmaterials ist jetzt eigentlich sehr schön. Das wirkt hochwertig und kann gerne weiter so fortgeführt werden. Wir nehmen gerne auch noch mehr Material.

Welche Rolle spielen Produktmarken für Ihre Kunden?

Beltone microRIC
„Favorit ist sicherlich das microRIC“ – das Beltone Serene microRIC ist das kleinste Ex-Hörer-Akku-System des Marktes (Foto: GN Hearing)

Maximilian Kunz: Welchen Markennamen das Hörgerät hat, ist für die Kunden nicht so relevant. Sie vertrauen schon unseren Empfehlungen. Und im Endeffekt muss das Produkt überzeugen.

Andreas Scholl: Die Beltone Produkte überzeugen die Kunden. Auch die App ist überzeugend.

Maximilian Kunz: Ich verkaufe die Geräte häufig und finde sie sehr gut. Den Kunden geht es ebenso. Sonst würde ich ihnen die Geräte nicht anpassen. Auch mit den IdO-BauformemicroRIn sind wir zufrieden. Aktuell habe ich einen Kunden mit einem Serene CIC versorgt – eine sehr schöne Bauform, sehr klein und es funktioniert auch gut.

Inwieweit spielt für Sie eine Rolle, dass Beltone Serene schon Bluetooth LE Audio und Auracast hat?

Maximilian Kunz: Das wird in den nächsten Jahren sicherlich noch wichtiger. Es gibt ja schon neueste Samsung Fernseher mit Auracast. Da braucht man dann keinen Streamer mehr. Bis alle Kunden solche Fernseher haben, wird es noch dauern. Aber es ist gut, wenn alle Hersteller den neuen Bluetooth-Standard einführen. Und gerade bei Hörgeräten ist es super, wenn sie weniger Energie ziehen.

Andreas Scholl: Einer muss anfangen und den neuen Standard ermöglichen. Daher ist es löblich, dass GN hier beginnt, damit die Entwicklung vorangeht. Bei manchen Anwendungsszenarien bin ich noch etwas skeptisch. Die Deutsche Bahn hat im Moment sicherlich andere Probleme als die Nutzung von Auracast zu ermöglichen. Aber ich finde es gut, wenn sich dieser neue Bluetooth-Standard etabliert, der dann von allen Herstellern unterstützt wird.

Beltone Partner Hörwerk Hörgeräte e.K. (Münster)

Herr Fennen, Sie bieten seit Anfang 2023 in Ihren Fachgeschäften die Marke Beltone an. Warum?

Ingo Fennen: Rainer Wille von der GN Hearing, der mich als Kundenberater betreut, hatte mir Beltone damals vorgestellt, und ich fand das gleich interessant. Zum einen konnte ich so die gute Qualität aus dem Hause GN weiter nutzen; und zum zweiten bietet mir Beltone die Chance, mich von anderen Akustikern abzuheben. Vor allem war mir wichtig, dass man die Produkte nicht online zu irgendwelchen Billigpreisen findet.

Es ist schön und gut, wenn Kunden Angebote vergleichen können. Doch wer unsere Leistungen an Online-Hörsystem-Preisen misst, der vergleicht Äpfel mit Birnen. Ein „Online-Billigheimer“ bietet lediglich ein Produkt, das er nach vielleicht zwei Terminen verkauft; der Service fällt unter den Tisch. Wir hingegen legen dem Kunden nahe, verschiedene Lösungen zu testen; für eine hochwertige Versorgung brauchen wir mitunter acht bis zehn Termine. Daher sind wir froh, mit Beltone eine eigenständige Marke mit Top-Qualität zu haben, die sich nicht einfach mit den Marken der Online-Händler vergleichen lässt.

Wie sieht denn Ihr Wettbewerb aus? Müssen Sie sich vor allem gegen Online-Anbieter behaupten oder mehr gegen Großfilialisten und inhabergeführte Unternehmen?

Ingo Fennen: Seit einigen Jahren ist es vor allem der Online-Handel. Unsere Kunden sind nicht unbedingt jünger, aber Google ist längst kein Neuland mehr für sie. Sie nutzen Smartphones, die sie zum Teil von Kindern oder Enkeln übernehmen. Und sie recherchieren ganz selbstverständlich online.

Beim ersten Termin erhält jeder Kunde einen Kostenvoranschlag. Heute kommt es nur noch selten vor, dass jemand mit dem Voranschlag zu anderen Fachgeschäften geht, um zu vergleichen. Einige jedoch, vielleicht 40 Prozent, geben Produkt und Marke bei Google ein. Sie landen sofort bei den Online-Anbietern, sehen deren Preise und wissen nicht, wie entscheidend die Anpassung ist. Die vergleichende Anpassung, die Messungen, die Perzentilanalyse – all das spielt bei den Online-Preisen keine Rolle, ich hingegen kalkuliere es natürlich mit ein. – Ich bin froh, dass ich mit Beltone diesen unfairen Vergleich umgehen kann.

Welche Beltone Produkte bieten Sie Ihren Kunden?

Ingo Fennen: Das gesamte Portfolio von Zuzahlungsfrei bis Highend. Und ich bin mit allen Systemen sehr zufrieden. Es gibt mehrere Punkte, bei denen sie im Vergleich zu anderen Herstellern vorne sind – etwa beim Thema Akku, beim Laden. Da habe ich auch schon viel Erfahrung mit ReSound Systemen. Wir führen andere Hersteller; bei denen kommen Kunden nach zwei Jahren wieder, weil der Akku nicht mehr funktioniert. Bei den Produkten von GN kam das noch nie vor. Und bei Bauformen und Haptik hat sich dort viel weiterentwickelt. Im Vergleich mit Produkten anderer Hersteller schneidet Beltone Serene oft schon allein durch die Bauform besser ab. Auch mit der Spontanakzeptanz wird es stetig besser.

Gibt es eine Bauform, die besonders gefragt ist?

Ingo Fennen: Wir versorgen unsere Kunden zum überwiegenden Teil mit Akku-Systemen; da liegt der Anteil ungefähr bei 70 bis 80 Prozent. Favorit ist sicherlich Beltone Serene 4 mit der 62S Bauform, also das microRIC.

Welche Rückmeldungen gibt es sonst zu Beltone Serene?

Ingo Fennen: Gehäuse und Technik sind sehr gut, auch mit der Software sind wir zufrieden. Mit Perzentilanpassung bekommt Serene meist ein positives Feedback. Das Sprachverstehen ist sehr gut. Der Klang ist sehr detailliert, deutlich und relativ scharf; das wird je nach Kunde unterschiedlich erlebt.

Andere Hersteller haben weichere Klänge, und wenn der Kunde aus seiner bisherigen Versorgung ein „Weichspülerprogramm“ gewohnt ist, dann ist es schon eine Umstellung. Die hat der Kunde bei einer Erstversorgung nicht. Zum Glück, denn der deutliche, weniger weiche Klang bringt im Vergleich zu anderen Systemen fünf bis zehn Prozent mehr Sprachverstehen. Verglichen mit ReSound Quattro ist Beltone Serene audiologisch ein großer Sprung.

Beltone Serene bietet bereits den neuen Standard Bluetooth LE Audio und Auracast. Wie wird die Konnektivität der Systeme erlebt?

TV Streamer Beltone Auracast
„Gerade die Technikaffinen wollen wissen, was wie funktioniert“ – der Auracast-fähige TV-Streamer+ überträgt mit neuem Bluetooth-Standard direkt in die Hörsysteme (Foto: GN Hearing)

Ingo Fennen: Konnektivität ist heute generell ein wichtiges Thema. Unsere Anpasstermine dauerten früher eine Stunde, und das ist auch heute noch so. Doch heute werden von dieser Stunde zirka 15 Minuten für Smartphone-Anbindung, Streaming und App-Steuerung benötigt.

Was den neuen Bluetooth-Standard betrifft – je nach Kunde sprechen wir den in der Beratung aktiv an und wir stellen vor, was mit Auracast zukünftig zu erwarten ist. Kaum einen Kunden interessiert das Bluetooth-Protokoll an sich. Doch gerade die Technikaffinen wollen wissen, was wie funktioniert. Und die finden es super, dass Beltone Serene das schon kann.

Wie finden Sie die Marketing-Angebote von Beltone?

Ingo Fennen: Dazu muss ich sagen, dass wir Werbematerialien von Herstellern, etwa Plakate, Aufsteller oder Banner, generell kaum einsetzen. Unsere Werbung machen wir lieber selbst. Bietet der Hersteller einen PR-Text, dann passen wir den für uns an, setzen ihn in unser Layout, verwenden eigene, aber auch Herstellerbilder.

Andererseits nutzen wir durchaus Marketing-Unterstützung von Beltone – etwa ein Demotablett, ein Display mit Demo-Ohr… Die sind sehr ansprechend, aus hochwertigem Holz und gut für die Produktpräsentation geeignet. Das heißt, für uns reicht die Unterstützung, die wir von Beltone für das Marketing bekommen, vollkommen aus.

Und wie sieht es mit dem Service aus?

Ingo Fennen: Auch der ist sehr gut. Mein Kundenberater Rainer Wille hat immer ein offenes Ohr und er findet Lösungen, die für mich passen. Auch der Support ist sehr gut. Das Training ist professionell, mit viel Hands-on – gerade auch bei Gruppenschulungen. Erst kürzlich war Rasmus Faber bei uns zu Gast, und wir konnten zum Beispiel erleben, wie Auracast funktioniert. Am selben Tag hatten wir noch eine Präsentation von einem anderen Hersteller, das war kein Vergleich. Beim Training ist GN ganz weit vorn. Auch die Hotline würde ich sehr gut bewerten; da wird immer geholfen. In manchen Bereichen gab es gelegentlich mal ein Missverständnis, es ist noch etwas Luft nach oben. Aber mit allem, was bei uns im Alltag wichtig ist, bin ich sehr zufrieden.

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