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Fielmann und Mister Spex mit deutlichem Umsatzplus 2023

Unterschiedlicher könnten beide Player nicht sein: Während Fielmann für generationsübergreifende Fachhandelstradition mit starken Online-Ambitionen steht, steht das 2007 gegründete Berliner Unternehmen Mister Spex für das Online-Geschäft schlechthin, allerdings wiederum mit ausgeprägtem stationären Drang. Die Berliner eröffneten sieben neue Shops in Deutschland, während Fielmann die Umsatz im Internet steigerte. Beide veröffentlichten kürzlich positive Umsatzzahlen für das Jahr 2023, die nach den jüngst kommunizierten positiven Zahlen des Industrieverbandes SPECTARIS nun die Optiker-Sicht zeigen: In der Optik geht es demnach gut bergauf – für Industrie und Fachhandel. Doch längst nicht für jeden.

Fielmann wächst Online und durch Akquisitionen

Die Fielmann-Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 durchaus beeindruckende Ergebnisse, die die Erwartungen teils deutlich übertrafen. Der Umsatz stieg um 12 % auf 2,27 Milliarden Euro, übertreffend das Ziel der Vision 2025. Ein Wachstum von 8 % in Bestandsmärkten und 4 % durch Akquisitionen trieben die positive Entwicklung an. Besonders hervorzuheben ist der E-Commerce, der um beeindruckende 17 % wuchs und erstmals über 100 Millionen Euro Außenumsatz erreichte.

Internationale Märkte zeigten starke Performance, wobei der Auslandsumsatz im vierten Quartal 2023 auf 35 % des Gesamtumsatzes stieg. Zentral- und Osteuropa verzeichneten signifikantes Wachstum, mit Deutschland als Absatzmarktanteilsführer mit 55 %. Italien, Polen und Spanien erlebten ebenfalls zweistelliges Umsatzwachstum, wodurch die Fielmann-Gruppe ihrem Ziel der Marktführerschaft näher rückt.

Die Digitalisierung und Internationalisierung, unterstützt durch die Übernahme von SVS Vision in den USA, spielten eine entscheidende Rolle im außerordentlichen Erfolg der Gruppe. Die Fielmann-Gruppe betrieb zum Jahresende 1.086 Niederlassungen weltweit und verbesserte die EBITDA-Marge um einen Prozentpunkt auf rund 410 Millionen Euro.

Mister Spex wächst im Fachhandel

Auch Mister Spex verzeichnete ein solides Wachstum von 6 % im Jahr 2023, mit einem Umsatz von 223 Millionen Euro. Das vierte Quartal war das dritte in Folge mit positivem bereinigten EBITDA und steigender Bruttomarge. Das Unternehmen erreichte ein Gesamtumsatzwachstum von 7 %, angetrieben durch einen stabilen 9 % Zuwachs im deutschen Markt.

Die Fokussierung auf Schlüsselkategorien, insbesondere Korrektionsbrillen und Sonnenbrillen, trug zum Wachstum bei. Der Umsatz in der Kategorie Sonnenbrillen stieg 2023 um satte 13 % und war durch Volumenwachstum und Preiserhöhungen getrieben.

Die Einzelhandelspräsenz wurde durch sieben neue Stores in Deutschland und einem in Österreich erweitert. Damit kommt Mister Spex nun auf 75 Stores. Der CEO von Mister Spex, Dirk Graber, betonte die Steigerung der Profitabilität der Stores in Deutschland und die Absicht, das stationäre Geschäft weiter zu optimieren.

Insgesamt spiegeln die Ergebnisse von Fielmann und Mister Spex die Resilienz und Anpassungsfähigkeit der Unternehmen wider, die in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld positive Ergebnisse erzielten. Beide Unternehmen setzen auf Innovation, Digitalisierung und strategisches Wachstum, um ihre Position im Markt zu stärken und weiter zu expandieren.

Wer hätte das gedacht: Die Meldungen zweier sehr heterogenen Player, die zeigen, wie sich die Optik künftig aufstellt: Think big, Stationär neu gedacht und Online. Das Nachsehen haben kleinere Betriebe, insbesondere solche mit einem Jahresumsatz von weniger als 250.000 Euro. Seit 2013 beobachtet der ZVA einen Rückgang dieser Betriebsstätten, wie die kürzlich erschienene Branchenstrukturerhebung zeigte.

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