Tinnitus, dieses ständige Klingeln oder Summen in den Ohren, kann für diejenigen, die ihn erleben, äußerst unangenehm sein. Diese häufig auftretende und schwer zu behandelnde Erkrankung veranlasst Forscher dazu, verschiedene mögliche Ursachen zu untersuchen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie in einem wissenschaftlichen Journal untersuchte, ob häufig verwendete Schmerzmittel wie Aspirin, Ibuprofen und Paracetamol mit der Entstehung von anhaltendem Tinnitus in Verbindung gebracht werden können.
Ziel und Umfang der Studie
Das Hauptziel der Studie war es, mögliche Zusammenhänge zwischen der Verwendung verschiedener Schmerzmittel und dem Risiko für die Entwicklung von anhaltendem Tinnitus aufzudecken. Die Forscher waren besonders daran interessiert herauszufinden, ob es einen Unterschied im Risiko basierend auf dem Typ des verwendeten Schmerzmittels, der Häufigkeit der Verwendung und dem Alter der Personen gibt, die sie einnehmen.
Um diese Fragen zu klären, führten die Forscher eine längsschnittliche Kohortenstudie über mehr als zwei Jahrzehnte durch. Sie griffen auf die Nurses‘ Health Study II zurück, die eine beträchtliche Gruppe von 69.455 Frauen im Alter von 31 bis 48 Jahren umfasste, die zu Beginn der Studie keine Tinnitus-Symptome angaben.
Ergebnisse auf einen Blick
Nachdem sie diese Frauen über insgesamt mehr als eine Million Personenjahre sorgfältig begleitet hatten, stießen die Forscher auf einige interessante Erkenntnisse. Das Risiko, an anhaltendem Tinnitus zu erkranken, schien nicht bei denen zu steigen, die häufig niedrig dosiertes Aspirin verwendeten. Wenn es jedoch um mitteldosiertes Aspirin ging, sah die Sache anders aus. Bei Frauen unter 60 Jahren schien die häufige Verwendung von mitteldosiertem Aspirin das Risiko für Tinnitus zu erhöhen. Bei älteren Frauen hingegen wurde dieses Risiko nicht beobachtet.
Ein genauer Blick auf Paracetamol und NSAIDs wie Ibuprofen
Über Aspirin hinaus untersuchte die Studie die Beziehung zwischen anhaltendem Tinnitus und anderen häufig verwendeten Schmerzmitteln, nämlich nicht-aspirinhaltigen nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (NSAIDs), zu welchen auch Ibuprofen gehört, und Paracetamol. Die Ergebnisse waren beachtenswert. Unabhängig vom Alter hatten Frauen, die häufig auf NSAIDs oder Paracetamol zurückgriffen, ein höheres Risiko, an anhaltendem Tinnitus zu erkranken. Tatsächlich schien das damit verbundene Risiko umso größer zu sein, je häufiger diese Medikamente eingenommen wurden.
Studienbeschränkungen und künftige Wege
Es ist wichtig anzumerken, dass die Daten zu Tinnitus und Schmerzmittelverwendung in der ursprünglichen Studie selbst gemeldet wurden, was möglicherweise eine gewisse Verzerrung mit sich bringen könnte. Zusätzlich war keine Information über die Gründe für die Verwendung dieser Schmerzmittel verfügbar, was Raum für weitere Untersuchungen lässt.
Darüber hinaus konzentrierte sich die Studie hauptsächlich auf Frauen, und weitere Forschung mit Männern und nicht-weißen Bevölkerungsgruppen ist erforderlich, um ein umfassenderes Bild zu zeichnen.
Im Wesentlichen gibt diese Studie Einblicke in eine mögliche Verbindung zwischen häufig verwendeten Schmerzmitteln und dem Risiko für die Entwicklung von anhaltendem Tinnitus. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass niedrig dosiertes Aspirin möglicherweise kein signifikantes Risiko birgt, aber häufige Verwendung von mitteldosiertem Aspirin bei jüngeren Frauen und der regelmäßige Konsum von NSAIDs und Paracetamol bei allen Frauen anscheinend mit einem höheren Risiko für Tinnitus verbunden sind.
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