Viele Menschen sind regelmäßig der Lärmbelastung von Konzerten und Veranstaltungen ausgesetzt. Besonders jungen Menschen könnte das später zum Verhängnis werden, wie wir berichtet haben. Mit Ohrenstöpseln kann man sein Gehör in vielen solcher Situationen schützen. Ein weiteres Hilfsmittel sind Dezibel-Apps. Eine solche hat der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte ins Leben gerufen. Und die misst nicht nur die Lautstärke, sondern gibt auch wertvolle Tipps übers Hören und die Hörgesundheit.
Wir leben immer lauter
Lärmbelastung ist zu einem immer größer werdenden Problem geworden, das unsere Gesundheit und insbesondere unser Gehör beeinträchtigen kann. In diesem Zusammenhang möchte der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte das Bewusstsein für das Thema schärfen. Der Verband hat eine kostenlose App entwickelt, die es iPhone- und Android-Smartphone-Nutzern ermöglicht, die aktuelle Lärmbelastung in ihrer Umgebung zu messen. “ Wir sind heutzutage durch Lärm am Arbeitsplatz, Umweltlärm, Musik und andere Medien freiwillig oder unfreiwillig einer ständigen Geräuschkulisse ausgesetzt. Selten findet sich ein Ort der völligen Ruhe“, erklärt Dr. Dirk Heinrich, Präsident des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte.
Um die Menschen auf diese Situation aufmerksam zu machen, hat der HNO-Berufsverband die Entwicklung einer LärmApp angestoßen – für iPhones und auch für alle Android-Smartphones. Die LärmApp misst den Geräuschpegel (in Dezibel/dB) am jeweiligen Standort und zeigt die Intensität der Belastung nach dem Ampel-Prinzip an. Darüber hinaus informiert sie darüber, wie Lärm dem Gehör schadet, welche ersten Anzeichen für Hörschäden zu beachten sind und wie man optimalen Lärmschutz gestalten kann.
Dezibel-Anzeige im Ampelprinzip
Zeigt die LärmApp häufig den gelben und roten Dezibel-Messbereich an, ist es höchste Zeit, den Ohren eine Auszeit zu gönnen und über Möglichkeiten der Lärmreduzierung und des Lärmschutzes nachzudenken. “ Mit der LärmApp möchten wir vor allem junge Menschen für die Problematik „Lärm“ sensibilisieren. Es wäre schon ein großer Schritt, wenn sie einige Nutzer dazu animiert, sich jeden Tag bewusst Ruhephasen zu suchen. Außerdem ist Aufklärung auf diesem Sektor ganz wichtig. So verlieren Menschen vielleicht die Scheu, sich Hörbeeinträchtigungen einzugestehen und gehen gleich bei ersten Anzeichen zum HNO-Arzt. Denn dann sind die Heilungschancen in der Regel am besten“, resümiert Dr. Heinrich.
Die LärmApp stellt nicht nur ein nützliches Werkzeug zur Verfügung, um die Lärmbelastung in der Umgebung zu messen, sondern hat auch das Potenzial, das Bewusstsein für das Thema Gehörschutz zu stärken und dazu beizutragen, dass Betroffene rechtzeitig Hilfe suchen. Diese Initiative des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte kann somit einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Hörschäden leisten und zu einem gesünderen Umgang mit Lärm in unserer modernen Welt beitragen.