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Studie: Hörgeräte können das Sterberisiko senken

Wer Hörgeräte trägt, lebt länger – zumindest statistisch gesehen. In einer Studie fanden Wissenschaftler des Keck Medicine of USC (University of Southern California) heraus: Schwerhörige Erwachsene, die regelmäßig Hörgeräte trugen, hatten ein um 24 Prozent geringeres Sterberisiko als diejenigen, die es nicht taten. „Diese Ergebnisse sind spannend, weil sie darauf hindeuten, dass Hörgeräte eine schützende Rolle für die Gesundheit der Menschen spielen und einen frühen Tod verhindern können“, sagt die HNO-Ärztin und leitende Forscherin der Studie Dr. Janet Choi.

Studie: Hörgeräte können das Sterberisiko senken

Für die Studie griff man auf Daten zurück, die im Zeitraum von 1999 bis 2012 im Rahmen der National Health and Nutrition Examination Survey zusammengestellt wurden. Fast 10.000 Erwachsene ab 20 Jahren wurden damals via Audiometrie-Bewertungen, Messungen der Hörfähigkeit und Fragebögen erfasst. Anhand des Nachbeobachtungszeitraums von 10 Jahren konnten die Forscher des Keck Medicine of USC Informationen über die Sterblichkeit sammeln.

Von den knapp 10.000 Teilnehmern wurde bei insgesamt 1.863 Erwachsenen ein Hörverlust festgestellt. 237 nutzten ihre Hörgeräte regelmäßig. Im Rahmen der Studie bedeutete das: mindestens einmal die Woche, fünf Stunden die Woche oder die Hälfte der Zeit. 1.483 der schwerhörigen Teilnehmer nutzten keine Hörgeräte. Als unregelmäßige Nutzer wurden Probanden eingestuft, die einmal im Monat oder seltener Hörgeräte trugen.

Hörgeräteträger haben fast 25 Prozent geringeres Sterberisiko

Die Forschungsergebnisse sind eindeutig: Gegenüber denjenigen Schwerhörigen, die nie Hörgeräte trugen, hatten die Hörgeräteträger ein um fast 25 Prozent geringeres Sterblichkeitsrisiko. Der Grad der Schwerhörigkeit, das Alter, die ethnische Zugehörigkeit, das Einkommen, die Bildung oder auch die Krankheitsgeschichte hatten darauf keinen Einfluss. Außerdem erkannten die Wissenschaftler keinen Unterschied zwischen unregelmäßigen Nutzern und Nie-Nutzer und vermuten deshalb, dass die gelegentliche Nutzung von Hörgeräten keinen lebensverlängernden Nutzen habe.

Wieso Hörgeräte dazu beitragen können, dass Menschen länger leben, wurde in der Studie nicht untersucht. Choi verweist jedoch auf aktuelle Forschungsergebnisse, welche die Hörgerätenutzung mit einem geringeren Depressions- und Demenzrisiko in Verbindung bringen. Sie vermutet, dass die Verbesserung beziehungsweise Erhaltung der psychischen Gesundheit und der kognitiven Fähigeiten durch das bessere Hören zu einer besseren allgemeinen Gesundheit führen könne. Und dies könne schließlich die Lebensspanne verlängern.

Dr. Janet Choi plädiert für weitere, größere Studien, damit der Zusammenhang zwischen der regelmäßigen Nutzung von Hörgeräten und dem geringeren Sterblichkeitsrisiko besser verstanden werden kann.

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