Nicht in die Zentrale nach Kaufbeuren, sondern ins Herz Frankfurts, lud die Leistungsgemeinschaft BestAkustik zu ihrem ersten Mitgliedertreffen in diesem Rahmen ein: Es fanden sich rund 150 Mitglieder und mehr als ein Dutzend Aussteller im Scandic Hotel Hafenpark unweit der Europäischen Zentralbank am Main-Ufer ein. Geboten wurde ein Mix aus Vorträgen, eine Industrieausstellung und Abendprogramm. Zu den Highlights zählten sicherlich der Branchenbericht des biha-Geschäftsführers und die Impulsvorträge der Industrie.
Die BestAkustik gibt es seit 2019, wurde 2022 der Rechtsnachfolger der Dialog-Einkaufsgruppe und ist dadurch nochmals gewachsen. Das Ziel der erklärten „Leistungsgemeinschaft“ ist es bekanntermaßen, vor allem das Berufsbild des Hörakustikers zu stärken – zum Beispiel in Sachen Ausbildungsförderung und Serviceangebote, um nachhaltige Geschäftserfolge der Mitgliedsunternehmen zu gewährleisten.
Imposanter Start ins Event
Zu Beginn wurde es gleich richtig laut, als die Klänge der australischen Rockband AC/DC mit Thunderstruck aus den Boxen schallten. Damit war das Motto des Summits klar: Rockstars der Hörakustik! Zwei der Geschäftsführer von BestAkustik, Thomas Maisch und Florian Lohmeir, führten von da an durch die Veranstaltung. Grundtenor des Events: Kennenlernen, Austauschen und Impulse für die Praxis mitnehmen.
All das kam an diesem Tag nicht zu kurz. An zahlreichen Ausstellerständen konnten diverse Technologien begutachtet und sich mit den Herstellern ausgetauscht werden. Unter anderen waren Signia, Rexton, Oticon und Acousticon sowie ReSound und Widex vertreten und luden zum regen Dialog und Wissenstransfer ein.
biha-Geschäftsführer mit Branchenbericht
Mit großem Interesse lauschten die Teilnehmer dem „aktuellen Branchenbericht“ der Bundesinnung. Vorgestellt hat diesen biha-Hauptgeschäftsführer Jakob Stephan Baschab. Dabei ging es unter anderem um die Zukunft des Hörakustiker-Berufs. Ein spannendes und vor allem nachhaltiges Thema: Die Branche habe in den letzten Jahren einen enormen Anstieg bei der Gesamtzahl aller Fachbetriebe erfahren – ein Plus von rund 250 % seit 1995, wohingegen die Ausbildungszahlen, wie in den meisten Handwerksberufen, regressiv seien und in den letzten fünf Jahren um knapp 17 % gesunken seien.
Herr Baschab stellte in diesem Zusammenhang aber auch eine mögliche Lösung und damit neue Initiative vor: den biha-zertifizierten „Fachassistent Hörakustik“. Hierbei könne man nach viereinhalb Jahren Tätigkeit im Hörakustik-Fachgeschäft eine reguläre Gesellenprüfung ablegen. Der Vorteil hier: Der große Praxisanteil im Fachgeschäft werde mit Vorbereitungskursen, die online angeboten werden würden, ergänzt. Hier würden beispielsweise Grundlagen, Wissen über Otoplastiken, Audiometrie, Service, Assistenzsysteme, Beratung und Anpassung angeboten und optional mit Praxisblöcken und Seminaren vor Ort kombiniert. Ein längerer, mehrwöchiger Blockaufenthalt in Lübeck sei allerdings nicht nötig. Lediglich die Gesellenprüfung mit allen bisherigen Inhalten müsse dort abgelegt werden.
Viel geboten für Partner – „LEA“-Azubikampagne
Die Gewinnung von Auszubildenden ist auch für die BestAkustik von großer Bedeutung, wie sich in der Vergangenheit zeigte: „Lea“ beispielsweise ist eine Ausbildungsoffensive, um die Mitgliedsbetriebe online wie offline bei der Azubigewinnung zu unterstützen. Sei es mit einem Messestand, den sie kostenlos ausleihen können, um sich damit als Ausbildungsbetrieb auf Messen, in Schulen und dergleichen zu präsentieren. Oder mit entsprechenden Flyern sowie einer Landingpage den Berufsstand näherzubringen.
Die Resonanz ist überaus positiv und das Angebot wird gerne angenommen, wie auch während des Events auf Nachfrage bestätigt wurde. Damit schafft die BestAkustik einen Beitrag zur Förderung von Nachwuchs im Bereich der Hörakustik für seine Mitglieder!
Ausgereifter Online-Auftritt heute unabdingbar für Hörakustiker
Spannende Einblicke zu den Trends, die sich in der Hörakustik auftun, lieferte Bastian Schnuchel von der Marketingagentur „to.eyes“. Er machte klar, dass ein Online-Auftritt für Hörakustiker von immer größerer Bedeutung sei. Von der Tragweite seien sich viele Hörakustiker heute noch immer nicht bewusst.
Mit am wichtigsten: Die Offline-Online-Interaktion. Diese fange schon bei der Terminvereinbarung an. Soll heißen, ohne vernünftige Homepage und Internetpräsenz im Allgemeinen würden dem Hörakustiker potenzielle Kunden verloren gehen. Dies zeige sich beispielsweise bereits bei der Terminvereinbarung:
Stelle man sich vor, man sitze am Sonntag mit der Familie beim Mittagessen und es komme das Thema auf, dass Opa nicht mehr anständig höre. Das Enkelkind erkläre sich bereit, einen Termin auszumachen und suche hierfür im Internet einen geeigneten Hörakustiker. Da sonntags alle geschlossen hätten, würde auf eine Online-Terminvereinbarung zurückgegriffen. Böte ein Hörakustiker eine solche gar nicht erst an, würde häufig weitergesucht werden, bis man auf ein Fachgeschäft stoßen würde, das eine Online-Terminvereinbarung anböte.
Dies sei nur ein Beispiel für die Relevanz eines gesunden und fundierten Onlineauftretens für Hörakustiker und genau dem widmet sich die Agentur „to.eyes“ . Sie bietet eine ganzheitliche Beratung in Sachen Onlinemarketing für die Mitgliedsunternehmen an.
Weiter im Programm
Neben Vorträgen einiger Hersteller konnten die Teilnehmer abends mit Leo Martin einen echten Ex-Geheimagenten erleben. Mit Leichtigkeit schaffte er es, das Publikum in seinen Bann zu ziehen, als es um die „Geheimwaffen der Kommunikation“ ging und er zusammen mit der im Anschluss auftretenden Violinistin Beatrix Löw-Beer für einen gelungenen Ausklang sorgte.
Das Event war eine tolle Gelegenheit für viele Mitgliedsunternehmen, sich untereinander, aber auch die BestAkustik in diesem Verbund kennenzulernen. Hier sind sicherlich auch in Zukunft viele nicht minder spannende Initiativen zu erwarten.
