Qualcomm veröffentlicht jährlich den State of Sound Report. Hierfür wird untersucht, welche Faktoren den Kauf von Audiogeräten beeinflussen. 7000 Smartphone-Nutzer nahmen am vor kurzem veröffentlichten State of Sound Report 2023 teil, der den Schwerpunkt in diesem Jahr auf die Verbraucherpräferenzen im Bereich Wireless-Technologie legte – also Anwendungsfälle wie Musikhören, Sprachanrufe, Videokonsum aber auch Gaming und Hörverbesserung. Und spätestens hier wird auch die Relevanz für die Hörgeräteindustrie klar. Wir haben die besten Ergebnisse zusammengetragen.
Hörgeräte sind auf dem besten Weg, um zum Health- und Lifestyle-Allrounder zu werden. Das zeigen nicht nur aktuelle Bestrebungen zum Tracken von Gesundheitsdaten. Allein die Bluetooth-Konnektivität, die längst Standard ist, eröffnet weiterhin ungeahntes Potenzial, das weit über Musikhören und Telefonieren hinausgeht. Und der State of Sound Report 2023 lässt ahnen, wohin die Reise des Hörgeräts noch gehen könnte.
Ein Audio-Gerät für alle Zwecke
Dass die Hörgeräteindustrie einiges richtig macht, zeigt folgendes Ergebnis: 68 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass Sie am liebsten ein einziges Audiogerät für sämtliche Anwendungen verwenden würden. Dieser Trend lässt sich aktuell bei Hörgeräten beobachten: Während Musikhören bereits seit einiger Zeit über Hörgeräte möglich ist, haben einige Hersteller Fitnesstracking-Funktionen in ihre Geräte und Apps integriert. Der Hersteller Starkey entwickelte sogar einen Sturzsensor und einen Simultanübersetzer für verschiedene Sprachen für seine Hörsysteme. Und mittlerweile kann man mit den meisten Hörgeräten auch freihändig telefonieren.
Tragekomfort ist wichtigster Kaufgrund
Der wichtigste Kaufgrund ist allerdings zum ersten Mal der Komfort – noch vor dem Preis. Dies ist der Tatsache zu schulden, dass Kopfhörer immer länger getragen werden. Wie wichtig ein komfortables Tragegefühl ist, wurde auch bei der Frage nach den Problemen deutlich, mit welchen sich die Verbraucher konfrontiert sehen. Hier war nämlich die häufigste Antwort, dass die Geräte auf Dauer unbequem seien.
Die Hörgeräteindustrie hat in Sachen Tragekomfort einen entscheidenden Vorteil. Denn ihre Geräte werden seit jeher für eine lange Nutzungsdauer konzipiert – und damit auch für ein angenehmes Tragegefühl. Ein weiterer Aspekt, in welchem Hörgeräte besonders gut abschneiden: Während sich 31 Prozent eine längere Akkulaufzeit wünschten, beträgt diese bei vielen Hörgeräten heute schon über 24 Stunden.
Neue Arbeitsumgebungen erfordern neue Funktionen
Das Homeoffice als mögliches Modell bleibt – das ist klar. Aber nicht nur das: Verbraucher wollen zunehmend flexibel sein, was den Arbeitsplatz angeht. Im Café, zuhause, im Büro oder auf Reisen zu arbeiten, erfordert Audiolösungen, die garantieren, dass man andere versteht während man selbst verstanden wird. Mehr als ein Drittel der für den State of Sound Report 2023 befragten Verbraucher legt Wert auf Lösungen für solch hybride Arbeitsmodelle. Und auch hier ist die Hörgeräteindustrie am Ball. Nicht nur ermöglicht die Bluetooth-Verbindung zwischen Hörsystem und Smartphone die direkte Ton-Übertragung beim Telefonieren und während Videocalls. Seit Anfang dieses Jahres sind alle „Made for iPhone“-fähigen Hörsysteme zudem mit dem neuesten MacBook-Modell koppelbar.
Sicher – Ein Hörgerät ist kein Kopfhörer. Allerdings ist ein Hörgerät auch schon lange nicht mehr nur ein Hörgerät. Die Grenzen verschwimmen immer mehr: Die Hörgeräteindustrie nähert sich mit ihren neuen Features der Unterhaltungsindustrie an, gleichzeitig verfügen Kopfhörer wie die Apple AirPods zunehmend über Hörgerätefunktionen. Also wer weiß: Vielleicht gibt es irgendwann ja wirklich nur noch ein Gerät für alle Audio-Angelegenheiten. Und vielleicht liegen seine Wurzeln dann in der Hörgerätebranche.
Den vollständigen State of Spound Report 2023 können Sie hier kostenlos herunterladen.