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Hörgeräte-Konzerne: TIME Magazine kürt TOP 500 World’s Most Sustainable Companies 2024

Drei Hörakustik-Unternehmen in einem internationalen Nachhaltigkeitsranking. Schon wieder ein Label? „Beliebtestes“, „Bestes“ , „Champion“ oder oder … Tatsächlich nimmt ein vergleichsweise neues Thema auch in der Hörakustik-Branche Fahrt auf: Nachhaltigkeit. Aktuell sind es eher die Konzerne, die ihre klima-schonenden beziehungsweise -neutralen Ambitionen, Ziele und Aktivitäten gerne zur Schau stellen. Schließlich wird die internationale Nachhaltigkeitsberichterstattung für börsennotierte Unternehmen zur Pflicht und umfasst dabei weit mehr als nur Maßnahmen fürs Klimawohl. Kein Wunder also, dass sich das renommierte TIME Magazine schonmal in Stellung bringt und jetzt erstmalig ein globales Ranking präsentierte, in dem sich gleich drei bekannte Hörgeräte-Konzerne tummeln: Sonova, GN und Amplifon.

Nachhaltigkeit: Verpflichtung und Trend

Nachhaltigkeit gewinnt für Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Denn: Investoren, Kunden und Regulierungsbehörden fordern verstärkt Transparenz und Verantwortung in Bezug auf ökologische und soziale Aspekte.

Ein Wust an Begrifflichkeiten und Abkürzungen wie CSR (Corporate Social Responsibility), ESG (Environmental, Social and Corporate Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) oder allen voran die SDGs der UN (Sustainable Development Goals) bilden den Rahmen für konkrete Gesetzgebungsverfahren, wie aktuell die CSRD-Richtlinie der Europäischen Union oder die Global Reporting Initiative (GRI). Unternehmen sollen künftig zusammen mit ihrem Jahresabschluss detailliert über ihren Umgang mit sozialen und ökologischen Herausforderungen berichten – die ersten bereits ab dem kommenden Jahr rückwirkend für das aktuelle Geschäftsjahr. Es entstand und entsteht eine neue Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Nachhaltigkeit: Das neue „Bio“ in der Markenwelt

Doch auch ohne diese Berichtspflicht haben Unternehmen und vor allem deren Marken Nachhaltigkeit für sich erkannt. Schließlich bietet das Thema für sie die Chance, sich in einer zunehmend umweltbewussten Zielgruppe abzuheben. Eine Studie von Nielsen aus dem Jahr 2018 zeigt, dass 73 % der Verbraucher ihre Konsumgewohnheiten ändern würden, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Marken, die auf Nachhaltigkeit setzen, können darüber hinaus nicht nur umweltbewusste Kunden anziehen, sondern auch ihre Loyalität stärken. Das neue „Bio“ in der Markenwelt also und damit auch die Gefahr des Greenwashings. Wer ist nachhaltiger? Patagonia oder Tesla – das entscheiden die Kunden und Investoren am Ende selbst, zunehmend kritischer, denn nicht überall wo nachhaltig draufsteht ist auch nachhaltig drin.

Sonova, GN und Amplifon – so schnitten sie beim TIME Ranking ab

Sonova erreichte im TIME Ranking einen bemerkenswerten 18. Platz und schaffte es damit unter die TOP 20, unter denen sich Konzerne wie SAP, Siemens, Paypal, Novartis, Mastercard oder Telefónica versammeln. Auf die Plätze 359 Iund 379 schafften es Amplifon und GN Store Nord.

Die Nachhaltigkeitsstrategie von Sonova trägt den Namen „IntACT“. Dem Bericht zufolge hat das Unternehmen seine CO2-Emissionen im Vergleich zu 2019 um 28 % reduziert, bezieht weltweit 100 % erneuerbaren Strom und hat CO2-Ziele durch die Science Based Targets Initiative (SBTi) validieren lassen. Im sozialen Bereich hat Sonova beispielsweise über 350 Hörakustiker in einkommensschwachen Ländern ausgebildet und mehr als 4.000 Hörgeräte durch die „Hear the World Foundation“ angepasst. Sonova ist mehrfach für seine Nachhaltigkeitsleistungen ausgezeichnet worden, unter anderem mit der höchsten ESG-Bewertung AAA des Finanzdienstleisters und Fondanbieters MSCI.

So rankte TIME die weltweite nachhaltigsten Unternehmen

Für das Ranking der „World’s Most Sustainable Companies 2024“ hat TIME erstmals in Zusammenarbeit mit Statista eine umfassende Methodologie angewandt, um Unternehmen zu identifizieren, die sich durch ihr Engagement für Nachhaltigkeit auszeichnen. Aus über 5.000 der weltweit größten Unternehmen wurden in einem mehrstufigen Verfahren die Top 500 ausgewählt. Zunächst wurden Firmen ausgeschlossen, die in nicht-nachhaltigen Branchen tätig sind oder durch Umweltkatastrophen, Skandale oder negativen Nachhaltigkeitslisten auffielen.

Anschließend wurden externe Nachhaltigkeitsbewertungen und -verpflichtungen herangezogen, wie etwa die CDP-Ratings (nach der NGO „Carbon Disclosure Project“) und die Teilnahme an Initiativen wie dem UN Global Compact oder Science Based Targets. Im dritten Schritt wurden die Berichterstattung und Transparenz der Unternehmen bewertet, insbesondere die Veröffentlichung und externe Überprüfung von ESG-Berichten. ESG (Environmental Social Governance) beschreibt die Kriterien, die für nachhaltiges Wirtschaften von Unternehmen herangezogen werden. Der Begriff wird häufig als umfassendere Bezeichnung für Corporate Social Responsibility (CSR) verwendet und umfasst die wichtigsten Aspekte verantwortungsbewusster Unternehmensführung.

Zuletzt wurden Umwelt- und Sozialkennzahlen, wie Emissionsintensität, der Anteil erneuerbarer Energien, Geschlechterdiversität und Arbeitssicherheit, analysiert. Die 500 Unternehmen mit den höchsten Gesamtpunkten aus diesen Kategorien wurden in das Ranking aufgenommen.

Für den einen immens wichtig, von anderen zuweilen belächelt: Der Nachhaltigkeitsgedanke hat bereits jetzt einen festen Stellenwert. Ob als Verpflichtung oder rein aus dem echten, authentischen Kontext heraus wird er ein Erfolgsfaktor für Unternehmen und deren Marken werden und, und da sind sich Markt- und Konsumforscher einig, eine ganze Konsumgeneration prägen.

Quellen:

Sonova Nachhaltigkeitsstrategie
TIME World’s Most Sustainable Companies of 2024