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Hörsysteme beim Sport: Tipps und Hinweise von Experten

Hörgeräte sollen ein alltäglicher Begleiter sein: Es wird empfohlen, sie schon früh morgens einzusetzen und erst vor dem Zubettgehen wieder herauszunehmen. Aber wie ist das beim Sport? Das Portal aponet.de hat das Gespräch mit Eberhard Schmidt gesucht. Er ist Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha), darüber hinaus selbst in dem Beruf tätig und kennt sich bestens mit allen Themen rund ums Hörsystem aus.

Hörsysteme beim Sport Tipps und Hinweise von Experten

Mit Hörsystemen beim Sport aktiv zu bleiben, ist heutzutage dank fortschrittlicher Technologie möglich und oft problemlos. Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker, gibt in einem Interview mit aponet.de wertvolle Ratschläge, wie man Hörsysteme optimal beim Sport einsetzt und welche Besonderheiten zu beachten sind.

Die richtige Anpassung ist entscheidend

Eberhard Schmidt betont, dass Hörsysteme beim Sport in der Regel problemlos getragen werden können, vorausgesetzt, sie wurden individuell vom Hörakustiker angepasst. „Bei Sportarten, bei denen Helme notwendig sind, müssen Sportler jedoch Vorsichtsmaßnahmen treffen, um das Verlieren der Geräte zu verhindern. Besonders bei Ohrpassstücken aus hartem Kunststoffmaterial besteht Verletzungsgefahr. Diese Gefahr kann durch die Verwendung von Ohrpassstücken aus weichem Silikonmaterial minimiert werden,“ erklärt Schmidt.

Pflege und Trocknung nach dem Sport

Nach dem Sport ist die Pflege der Hörsysteme unerlässlich. Schweiß und Feuchtigkeit können den empfindlichen Geräten schaden. „Idealerweise sollten Hörsysteme in einer elektrischen Trockenbox getrocknet werden, falls sie mit Wasser in Kontakt gekommen oder feucht geworden sind,“ rät Schmidt. Er fügt hinzu, dass auch eine gründliche Reinigung wichtig ist. Das Desinfizieren des Gehäuses und gegebenenfalls eine UV-Bestrahlung der Hörsysteme tragen zur Langlebigkeit und Funktionalität der Geräte bei. Besonders bei sogenannten Receiver-in-Channel-Modellen oder Ex-Hörer-Hörgeräten sollte der Filter je nach Bedarf gewechselt werden.

Vorsicht bei bestimmten Sportarten

Nicht jede Sportart ist ideal für das Tragen von Hörsystemen. „Bei Voll- oder Teilkontaktsportarten, wie beispielsweise dem Kampfsport, kann das Tragen von Hörsystemen problematisch werden,“ warnt Schmidt. Wassersportarten wie Surfen, Kanufahren oder Segeln sind ebenfalls kritisch, da ein Kentern und damit Wasserkontakt nicht ausgeschlossen werden kann.

Schwimmen und Hörsysteme

Auch wenn moderne Hörsysteme gegen Nässe und Feuchtigkeit geschützt sind, rät Schmidt davon ab, mit ihnen zu schwimmen. „Die Elektronik mag geschützt sein, doch die Öffnungen der Mikrofone und des Lautsprechers sind offen und somit für Wasser zugänglich,“ erklärt er.

Das passende Hörsystem für den Sport

Die Wahl des richtigen Hörsystems für sportliche Aktivitäten hängt stark von der individuellen Schweißproduktion ab. „Wer stark schwitzt, sollte möglichst auf Im-Ohr-Geräte im Gehörgang verzichten,“ empfiehlt Schmidt. Falls solche Hörsysteme dennoch beim Sport getragen werden, ist die anschließende Pflege, das Trocknen und Reinigen essenziell.

Also: Mit der richtigen Anpassung und Pflege können Hörsysteme auch beim Sport zuverlässig genutzt werden. Es ist jedoch wichtig, die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Sportart zu berücksichtigen und geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Durch die Beachtung dieser Hinweise können Menschen mit Hörsystemen ihre sportlichen Aktivitäten sicher und ungestört genießen.

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