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Sonova Geschäftsjahr 2023/24: Solide mit hohen Erwartungen und starken Ambitionen

Sonova veröffentliche kürzlich die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2023/ 24 – Wachstumsmotor für Umsatz und Gewinn war wie auch im vergangenen Jahr erneut die zweite Jahreshälfte. Die Gruppe erzielte einen Umsatz von 3,7 Mrd. Euro, ein Plus von 3,2% in Lokalwährungen. Das Geschäftsjahr war nicht einfach, aber dennoch solide. Dies ist auf die weiterhin gute Entwicklung des Retail-Geschäfts (Audiological-Care) sowie auf ein Wachstum im Hörgeräte- und Cochlea-Implantate-Geschäft im zweiten Halbjahr zurückzuführen. Der bereinigte EBITA lag bei 781 Mio. Euro – also ebenfalls ein Wachstum – von 4,4% in Lokalwährungen.

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Der Wechselkurs drückte Sonova allerdings das Ergebnis in Schweizer Franken: Infolgedessen sank im Bericht der Umsatz um 3,0% und der bereinigte EBITA um 8,2% in Schweizer Franken, was die teils durchaus auch heterogene und enttäuschende Berichterstattung und Bewertung von Analysten und Journalisten erklärt. Aber wie gesagt: Ausschlaggebend für die Ergebnisbetrachtung sind die Lokalwährungen, sprich dort, wo der Umsatz tatsächlich auch gemacht wird, und hier steht Sonova solide da. Für die Berichterstattung wird dann alles in CHF gerechnet. Im letzten Jahr wertete sich der Schweizer Franken erneut kräftig auf und belastete die Gewinne der international tätigen Schweizer Unternehmen. Die Schweiz ist zwar wunderschön, hat aber auch so ihre Schattenseiten, wie in diesem Fall.

Die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2023/24 zeigen, dass Sonova trotz Herausforderungen eine starke Wachstumsdynamik im Hörgeräte-Segment mit positiven 3,2% aufrechterhalten konnte. Zum Wachstum trugen vor allem Akquisitionen im Retail-Geschäft, ein starkes Hörgerätegeschäft, hier wie erwähnt vor allem in der zweiten Geschäftsjahreshälfte, sowie eine starke Online-Präsenz im Retail-Geschäft, die man auch hierzulande erleben konnte, bei.

Starkes Umsatzwachstum dank Akquisitionen

Das Hörgeräte-Segment besteht bei Sonova aus den Hörgeräten an sich (Umsatzanteil 51%), dem Retail-Geschäft (Audiological Care, also AudioNova, Geers & Co., mit 42% Anteil) sowie dem Consumer Hearing-Business (7% Anteil), hier sprich Sennheiser. Der Umsatz im gesamten Hörgeräte-Segment stieg nun also um 3,2% in Lokalwährungen, was hauptsächlich auf die gute Entwicklung im Audiological-Care-Geschäft mit 9,2% Umsatzwachstum zurückzuführen ist. Die Hörgeräte an sich legten mit 0,7% nur marginal zu, was auf einen besonderen Effekt zurückzuführen ist, denn den Schweizern machte der Wegfall des US-Kunden Costco zu Schaffen.

Das organische Wachstum betrug 2,3%, während ohne den Einfluss des weggefallenen Liefervertrags beim US-Großkunden Costco das organische Wachstum sogar 4,6% erreichte, wie Sonova seinen Aktionären mitteilte.

Mit der Einführung der Phonak Lumity Plattform im August 2022 konnte Sonova nahtlos an den Erfolg der früheren Technologieplattformen Marvel und Paradise anknüpfen. Lumity wurde schließlich in über 40 Ländern eingeführt. Zusätzlich brachte Unitron die neue Vivante™ Plattform auf den Markt, die sich neben dem Tech-Setup vor allem durch seine FLEX:TRIAL™ und FLEX:UPGRADE™-Features hervortut.

Die Integration des Consumer-Geschäfts von Sennheiser verlief nach Unternehmensangaben reibungslos und erfüllte die Erwartungen von Sonova. Trotz der gedämpften Konsumentenstimmung konnte der Geschäftsbereich seine Position im Markt für Unterhaltungselektronik vor allem durch Produkteinführungen (Sennheiser Conversation Clear Plus Earbuds, MOMENTUM True Wireless 3 Earbuds, MOMENTUM 4 Wireless Over-Ear-Kopfhörer) behaupten, wie es heißt. Dennoch steht dieses Segment mit 9,3% in Lokalwährungen im Minus. Der Markt ist zwar groß und spannend, aber auch anspruchsvoll und hart umkämpft.

Expansion im Retail-Geschäft (Audiological Care)

Das Audiological-Care-Geschäft erzielte ebenfalls Fortschritte (9,2% Wachstum in Lokalwährungen) und baute sein globales Netzwerk auf über 3.900 Fachgeschäfte auf fünf Kontinenten aus. Diese Expansion wurde durch strategische Akquisitionen und Neueröffnungen unterstützt. Besonders hervorzuheben sind die Integration von Alpaca in den USA und die Übernahme von HYSOUND in China, die das bestehende Netzwerk erheblich erweiterten.

Sonova investierte zudem in digitale Lösungen, um den Service für Kunden zu verbessern und jüngere Zielgruppen anzusprechen. Die digitale Präsenz wurde gestärkt, was die Abschlussquote in den Geschäften weiter erhöhte. In Deutschland wirbt ja bekanntlich Geers mit dem bekannten Gesicht Thomas Gottschalks.

Investitionen in R&D und Marketing

Schaut man sich die Entwicklung der wesentlichen Kostentreiber an, fällt auf, dass Sonova in den letzten fünf Jahren vor allem die Ausgaben in der Forschung & Entwicklung sowie in Vertrieb & Marketing erhöht hat. Die Gelder für Forschung & Entwicklung waren im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht rückläufig, sie sind allerdings auch fast doppelt so hoch wie vor fünf Jahren: Von 166 CHF im Geschäftsjahr 19/ 20 auf 236 CHF im Jahr 23/ 24. Vertrieb und Marketing schlugen 23/ 24 mit 1,3 Mrd. CHF zu Buche, immerhin auch gut ein Drittel mehr als noch Vergleichsjahr 19/ 20.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024/ 25

Arnd Kaldowski, CEO von Sonova, betont die positive Entwicklung: „Dank der starken Wachstumsdynamik im Hörgeräte- und Cochlea-Implantate-Geschäft konnten wir das Jahr positiv abschließen. Unsere bewährte Strategie haben wir weiter vorangetrieben, den direkten Kontakt mit unseren Kunden ausgebaut und unser Produktportfolio weiterentwickelt. Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr mit bahnbrechenden Produkteinführungen in den kommenden Monaten.“

Sonova erwartet für das Geschäftsjahr 2024/ 25 einen Anstieg des konsolidierten Umsatzes um 6% bis 9% und ein Wachstum des bereinigten EBITA im Bereich von 7% bis 11% – also durchaus sehr optimistisch – in Lokalwährungen versteht sich. Die Dynamik beider Wachstumszahlen soll sich erneut im zweiten Halbjahr verstärken.

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