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Sony präsentiert OTC Hörgeräte für US-Markt

Sony Neuheit: Zwei rezeptfreie Hörgeräte für USA

Die Ankündigung der Partnerschaft zwischen Sony und WS Audiology (WSA) ist noch nicht mal einen Monat her, und schon werden zwei Im-Ohr-Modelle präsentiert, die demnächst als OTC-Hörgeräte für den US-amerikanischen Markt erhältlich sein werden – ein 10er Batterie-Gerät und ein wiederaufladbares Earbud-System. Die Kontrolle über die Geräte erhälten die Nutzer über die Hearing Control app. Die Geräte sollen unter anderem über den eigenen Sony-Store, den Tech-Shop BestBuy, Amazon und Hörakustik-Fachgeschäfte in den USA verkauft werden.

Sony präsentiert OTC Hörgeräte für US-Markt

Sennheiser, Sony, Jabra und auch immernoch Bose und HP – Sie alle sind im Rennen: Mit diesen großen Marken soll das trächtige OTC Hörgeräte-Segment in den USA bedient werden. Kaum eine Diskussion wird so kontrovers geführt wie die über den neuen OTC-Markt in den USA.

Hörgerät oder nicht – das ist hier die Frage

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Ohne jeden Zweifel: Die Technologie für alle oben genannnten Marken steht bereits. Die Frage wird sein: Sollen OTCs aussehen wie Hörgeräte, im Besonderen sogar wie Im-Ohr-Hörgeräte, oder sollen sie eher Earbuds ähneln? Die Fachausstellung des diesjährigen EUHA Kongresses hat ja auch wieder gezeigt: Earbud-Design scheint irgendwie en vogue zu sein. Jüngere Zielgruppen. Fancy. Ein OTC-Modell im klobigen Design ala Nuheara sollte es jedenfalls nicht werden. Da sind sich scheinbar alle Experten einig.

Wenn man ernsthaft eine ansprechende Hörlösung als OTC präsentieren möchte, dann sollten die Modelle möglichst wenig mit Hörgeräten zu tun haben: Weder Marke noch Aussehen. Sie werden situativ getragen werden, vor allem Gesprächssituationen, im sozialen Umfeld also. Was aussieht wie ein Kopfhörer wirkt da dem Verständnis der meisten nach eher unhöflich. Diskret und/ oder richtig nice – so sollte es doch sein.

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Diese beiden Sony Modelle machen den Anfang: Das CRE-C10 und das CRE-E10 (jeweils Links zum Sony-Shop)

Um mit Tyler Ishida, President of Consumer Business Group, Sony Electronics zu sprechen: „Viele Menschen haben immer wieder mit Problemen einer Hörminderung zu kämpfen. Aber aufgrund des negativen Gefühls, das damit verbunden ist, suchen sie oft nicht die Hilfe auf, die sie brauchen könnten.“ wie es in einer Presseinformation hieß.

Und das „negative feeling“ besteht in erster Linie aus dem Stigma, dem hohen Preis und dem Aufwand einen Arzt und Hörspezialisten aufzusuchen – wie gesagt: Wir sind gedanklich in den USA.

Sony zeigt zwei erste OTC Modelle

Das CRE-C10 greift auf eine aus dem WSA Konzern extrem erfolgreiche Im-Ohr-Modulbauform zurück. Über verschieden große Sleves lassen sie sich an die Größe des Gehörganges anpassen. Die Laufzeit ist mit bis zu 70 Stunden angegeben. Die Geräte sollen ab Ende Oktober bestell- und lieferbar sein. Kostenpunkt für das Pärchen: 999,99 US-Dollar.

Gleichfalls bekannt: die Bauform des CRE-E10. Im Earbud-Design sitzt es ebenfalls im Ohr, kann aber je nach Concha durchaus auch diskret getragen werden. Beim CRE-E10 kommen wiederaufladbare Akkus und MFi-Konnektivität zum Einsatz. Die Akku-Laufzeit wird mit 26 Stunden angegeben. Auch hier sorgen die Sleeves für eine Anpassung an die Anatomie der Gehörgänge. Die Geräte sind erst Ende des Jahres erhältlich und sollen 1.299,99 US-Dollar kosten.

Die Sony | Hearing Control app

Hearing Control App
Die Hearing Controll app – Zum Video-Tutorial auf Youtube

In wenigen Schritten sind die Sony Geräte mit der App bereit. Eine Schritt-für-Schritt Anleitung führt nach dem Pairen mit den Geräten zur Erstellung des Hörprofils für jedes Ohr: Drei Töne in zwei Durchläufen pro Seite. Danach werden die Einstellungen der Geräte angepasst. 

Während des Selbstanpassungsprozesses in der App stellt sich jedes Sony Gerät selbst auf das am besten geeignete der vordefinierten Hörprofile ein, die auf Tausenden von tatsächlichen, realen Audiogrammergebnissen basieren. Fertig. Die Lautstärke lässt sich für jede Seite separat einstellen. Eine Automatik soll in dann Situationen dann übernehmen.

Zugegeben: Ein bisschen drüber klingen die Formulierungen „Klangqualität wie bei einem Rezept-Hörgerät“ oder „Für leichten bis mittleren Hörverlust“ schon – einen mittleren Hörverlust werden die OTCs nach FDA Regularieren nicht abdecken. Und die Modellnamen: Die klingen nun wirklich etwas kryptisch. Aber es ist ja erst der Anfang – nicht nur für Sony, sondern für einen ganz neuen Markt und bekannten Playern wie Eargo, Nuheara, Olive & Co. – von dem heute keiner weiß, wie er sich wirklich entwickeln wird. Dem Diskurs jedenfalls sollte das keinen Abbruch tun. 

Zum Weiterlesen:

Nuheara erhält Markenrechte von HP – Was bedeutet das für den US-Hörgerätemarkt?

Final: Rezeptfreie OTC-Hörgeräte ab Oktober 2022

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