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20 Prozent der Österreicher haben eine Hörbeeinträchtigung

Etwa 20 Prozent der Österreicher leben mit einer Form der Hörbeeinträchtigung, so der Hör-Implantate-Hersteller MED-EL anlässlich des WHO-Welttags des Hörens am 3. März. Hörverlust betrifft weltweit rund 360 Millionen Menschen, von denen 32 Millionen Kinder sind. In Österreich sind die Zahlen alarmierend, besonders bei älteren Menschen: 50 Prozent der Über-65-Jährigen sind von Hörbeeinträchtigungen betroffen. Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur die persönlichen Herausforderungen, sondern haben auch weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Wirtschaft.

20 Prozent der Österreicher haben eine Hörbeeinträchtigung
Foto: MED-EL

Schwerhörigkeit hat weltweites Ausmaß

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Hörverlust im Erwachsenenalter als die weltweit häufigste Ursache für Behinderung. Mit der demographischen Entwicklung wird diese Problematik in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Schwerhörigkeit führt zu sozialer Isolation, Einsamkeit und hat laut wissenschaftlichen Studien ein erhöhtes Risiko für Demenz und Depression zur Folge.

Ökonomische Folgen des Hörverlusts

Die ökonomischen Folgen des Hörverlusts sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Die WHO schätzt die globalen Kosten von unbehandeltem Hörverlust auf 750 bis 790 Milliarden Internationale Dollar jährlich. Diese zurückhaltende Schätzung unterstreicht die ernsten Auswirkungen, die die Vernachlässigung von Hörproblemen auf die Volkswirtschaft haben kann.

Frühzeitige Versorgung als entscheidender Faktor

Die Ursachen für Hörverlust sind vielfältig. Bei Neugeborenen können genetische Veränderungen, Krankheiten der Mutter während der Schwangerschaft oder bestimmte Kinderkrankheiten Schwerhörigkeit verursachen. Bei Erwachsenen können Lärm, Hörsturz, Mittelohrentzündung oder Nebenwirkungen von Medikamenten Auslöser sein. Das Alter selbst ist ebenfalls ein Risikofaktor, da das Gehör mit den Jahren nachlassen kann.

Experten betonen die Wichtigkeit einer raschen Hilfe. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Gstöttner, Vorstand der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten der MedUni Wien, unterstreicht, dass eine frühzeitige ärztliche Konsultation entscheidend ist. Technische Hörlösungen sind umso effektiver, je früher sie angewendet werden.

Hörgeräte sind bei leichter bis mittelgradiger Hörbeeinträchtigung oft eine geeignete Lösung. Bei fehlendem Erfolg können Hör-Implantate, wie das Cochlea-Implantat, das Mittelohr-Implantat und das Knochenleitungs-Implantat, die akustische Wahrnehmung wiederherstellen. Diese werden in verschiedenen Kliniken durchgeführt, und die Kosten werden vom Gesundheitssystem übernommen.

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