Die dänische Demant Gruppe, zu der unter anderem die Hörgeräte-Marken Oticon, Bernafon und Philips gehören, veröffentlichte vor kurzem ihren Geschäftsbericht für 2021. Aus diesem geht neben dem Rekordumsatz eine gestiegene EBIT-Marge von rund 18,4% im Vergleich zum Vorjahr hervor. Das Kerngeschäft der „Hearing Healthcare“ stellt dabei den Mammutanteil der Umsatzsteigerung. Trotz des Rekordumsatzes rechnet die Demant-Gruppe auch für das kommende Jahr mit einer weiteren Steigerung und gibt einen Ausblick.
Als ein „großartiges Jahr“ beschreibt der Präsident und CEO der Demant Gruppe, Søren Nielsen, das vergangene Geschäftsjahr und legte Anfang Februar den Jahresbericht vor. Aus diesem geht hervor, dass das Kerngeschäft der „Hearing Healthcare“ seinen Marktanteil ausbauen konnte und maßgeblich für den Rekordumsatz von ca. 18,418 Mrd. DKK verantwortlich ist. Der Umsatz konnte im Vergleich zu 2019 um knapp 28 % (in Lokalwährungen) gesteigert werden. Das Communications-Geschäft hingegen büßte um knapp ein Zehntel ein. Nichtsdestotrotz konnte das Unternehmen Aktien im Wert von 3,2 Mrd. DKK zurückkaufen.
Hearing Healthcare – mehr als nur der Verkauf von Hörgeräten
„Hearing Healthcare“ umfasst eine Vielzahl von Bereichen rund um das Thema Schwerhörigkeit und deren verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Der Bereich der „Hearing Healthcare“ unterteilt sich in vier Sparten: Hörgeräte, Hearing Care, Hörimplantate und Diagnostik. Die beiden erstgenannten Sparten machen dabei rund 80% des gesamten Umsatzes (Vgl. Abb.) aus und konnten im Vergleich zum Vorjahr ein sattes Wachstum von 34% (Hörgeräte) und 38% (Hearing Care) einfahren.
In der Hörgeräte-Sparte ist der Rekordumsatz von rund 7,3 Mrd. DKK vor allem auf den Erfolg der Hörgeräte-Familien Oticon More und Philips HearLink zurückführen. Sie konnten insbesondere im zweiten Halbjahr Marktanteilsgewinne in den USA erzielen und profitieren von der Erholung des Absatzes in Frankreich und den USA.
Märkte in Europa und Nordamerika fest im Blick
Die Sparte der Hearing Care umfasst Hörsystem-Einzelhändler weltweit, wie Hidden Hearing, HearingLife und Audika, die Filialen unter anderem in den USA, UK, Schweiz oder Frankreich unterhalten. Trotz einer Vielzahl von Investitionen, konnte die Sparte den Umsatz um 38% steigern und blickt auch künftig optimistisch auf die Märkte in Europa und Nordamerika. Ob Frankreich, der zweitgrößte Markt im Bereich der Hearing Care, weiterhin als die treibende Kraft fungiert, bleibt abzuwarten.
Nach der Normalisierung des Hörgeräte- und Diagnostikmarktes im Jahr 2021, erwartet Demant ein weiteres Wachstum in den Bereichen Hearing Care, Hörgeräte und Diagnostik. Letztere konnte mit einem Umsatzwachstum von 25% in 2021 die Position als Marktführer festigen.
Was bringt die Zukunft für die Demant-Gruppe?
Demant hat in seinem Bericht angekündigt, den Verkauf von Cochlea-Implantaten im dritten Quartal 2022 wieder aufzunehmen und schrittweise hochzufahren. Daneben bleibt abzuwarten, ob die neuangekündigte Hörgeräte-Plattform, die für alle 4 Marken auf den Markt kommt, für einen ähnlichen Erfolg sorgen kann wie die eingangs beschriebenen Erfolgsplattformen Oticon More und Philips HearLink.
Demant weist zudem auch auf die „weiterhin dynamische“ Situation bei den Lieferketten und die steigenden Kosten bei den Komponenten und der Verfrachtung hin, dennoch geht das Unternehmen zuversichtlich in das Geschäftsjahr 2022.